Die Situation an den Werften FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg spitzt sich weiter zu. Wie die Zeit am 21. Oktober 2024 berichtete, ist der größte Teil der Belegschaft freigestellt worden. Von den verbliebenen 530 Mitarbeitern seien rund 500 an beiden Standorten betroffen, so der Betriebsratsvorsitzende in Flensburg, Jan Brandt. Die Information erreichte die Beschäftigten am Freitag kurz vor Arbeitsschluss.
Die Freistellung erfolgt zwar unter Beibehaltung der Bezüge, aber es herrscht große Unsicherheit darüber, ob die Gehälter auch zukünftig gezahlt werden können. Bereits im September kam es zu Verzögerungen bei den Lohnzahlungen. Die IG Metall Küste fordert daher ein klares Zeichen von Seiten des Investors Lars Windhorst und der Politik.
„Wenn FSG und Nobiskrug eine Zukunft haben sollen, dann braucht es jetzt einen klaren Schnitt“, so Michael Schmidt, Geschäftsführer der IG Metall Flensburg. Seiner Meinung nach ist der Versuch einer Sanierung gemeinsam mit Investor Lars Windhorst gescheitert.
Ähnlich sieht es Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg: „Die Chance zur industriellen Fortführung der Werften gibt es nur, wenn jetzt gehandelt wird.“
Auch die Politik sieht dringenden Handlungsbedarf. Die SPD-Landtagsfraktion fordert einen Neuanfang ohne Windhorst und bringt eine staatliche Beteiligung mit alternativen Investoren ins Spiel.
Die beiden Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst und haben seit Monaten mit Problemen zu kämpfen. Neben verspäteten Gehaltszahlungen mangelt es an neuen Aufträgen. Windhorst selbst steht wegen seines Verhaltens und mangelnder Kommunikation in der Kritik.
Der NDR berichtete am 21. Oktober 2024, dass der Grund für die Freistellung der Mitarbeiter nicht gereinigte Sanitäranlagen seien. Die Situation stelle einen Verstoß gegen die Betriebsstättenverordnung dar.
Die Kieler Nachrichten berichteten am 21. Oktober 2024, dass die Werft nicht mehr in der Lage sei, die tägliche Reinigung der Toiletten auf dem Werksgelände zu gewährleisten.
Die Zukunft der beiden Werften bleibt ungewiss. Ob eine Insolvenz oder ein Investorwechsel die Lösung sein können, ist derzeit offen. Die Beschäftigten der Werften blicken einer ungewissen Zukunft entgegen.
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