19.10.2024
Zunahme der Demenzfälle in Bayern bis 2030: Herausforderungen und Handlungserfordernisse

Demenz: Ministerin: 300.000 Demenzkranke bis 2030

München - In Bayern leben derzeit schätzungsweise 270.000 Menschen mit Demenz. Diese Zahl wird voraussichtlich bis zum Jahr 2030 auf 300.000 ansteigen und bis 2040 sogar auf 380.000, wie die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) vor Beginn der bayerischen Demenzwoche erklärte, die am 20. September startet. Gerlach betonte die Wichtigkeit, den Betroffenen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen.

Die Bayerische Demenzwoche ist ein zentraler Bestandteil der umfassenden Bayerischen Demenzstrategie, die 2013 von der Staatsregierung verabschiedet wurde. Diese Strategie wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren umgesetzt, darunter Vertreter von Kommunen, Kirchen, Krankenkassen, Kammern, privaten Trägern sowie Wohlfahrts- und Betroffenenverbänden. In diesem Jahr sind mehr als 1.100 Veranstaltungen geplant, um das Bewusstsein für Demenz zu schärfen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

„Wir müssen lernen, mit demenzkranken Menschen offen und wertschätzend umzugehen. Denn die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihrem Umfeld hängt entscheidend von einem informierten und toleranten Umfeld ab“, so die Ministerin. Sie wies darauf hin, dass jeder Mensch, der mit dieser Erkrankung konfrontiert ist, seine eigene Geschichte, Persönlichkeit und Lebenserfahrung hat.

Die Prognosen zur Zunahme der Demenzerkrankungen in Bayern spiegeln einen landesweiten Trend wider, der auch in anderen Bundesländern zu beobachten ist. Experten warnen vor den Herausforderungen, die mit dieser Entwicklung einhergehen, insbesondere in Bezug auf die Gesundheitsversorgung und die Unterstützung der Angehörigen. Die steigende Zahl der Demenzkranken erfordert nicht nur eine Anpassung der medizinischen Versorgung, sondern auch eine gesellschaftliche Sensibilisierung und Integration der Betroffenen.

Die Bayerische Demenzstrategie zielt darauf ab, ein demenzfreundliches Umfeld zu schaffen, in dem Betroffene aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Dies umfasst unter anderem Schulungen für Fachkräfte im Gesundheitswesen, Informationskampagnen zur Aufklärung der Öffentlichkeit und die Förderung von Initiativen, die den Austausch zwischen Betroffenen und der Gesellschaft unterstützen.

Die Ministerin betonte auch die Notwendigkeit, die Herausforderungen, die mit der Pflege von Demenzkranken verbunden sind, ernst zu nehmen. Viele Angehörige stehen unter immensem Druck, da sie oft die Hauptlast der Pflege tragen. Hier ist es wichtig, dass die Politik entsprechende Unterstützungsangebote schafft, um die Belastungen für die Familien zu reduzieren.

Die Bayerische Demenzwoche wird nicht nur als Plattform zur Aufklärung über Demenz genutzt, sondern auch als Gelegenheit, um das Engagement von Ehrenamtlichen und Fachkräften zu würdigen, die sich für die Belange von Demenzkranken einsetzen. In diesem Jahr wird ein besonderes Augenmerk auf die Bedeutung von Gemeinschaft und sozialer Teilhabe gelegt, um das Bewusstsein für die Herausforderungen und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu schärfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zunahme der Demenzfälle in Bayern und darüber hinaus eine ernsthafte Herausforderung darstellt, die sowohl die Gesundheitsversorgung als auch die gesellschaftliche Integration von Betroffenen betrifft. Die bayerische Staatsregierung hat mit der Demenzstrategie und der Demenzwoche einen wichtigen Schritt unternommen, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu implementieren und gleichzeitig das Bewusstsein in der Gesellschaft zu fördern.

Quellen: Zeit Online, Kurier

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