19.10.2024
Zweiter Wahlgang in Weißwasser entscheidet über die Oberbürgermeisterwahl

Kommunalwahl: Oberbürgermeisterwahl in Weißwasser: Zweiter Wahlgang nötig

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Weißwasser, einer Stadt im Landkreis Görlitz, wurde im ersten Wahlgang am 1. September 2024 kein Kandidat gewählt, der die erforderliche absolute Mehrheit erreichen konnte. Dies bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler am 29. September 2024 erneut zur Wahlurne müssen, um über den neuen Oberbürgermeister oder die neue Oberbürgermeisterin zu entscheiden.

Im ersten Wahlgang erzielte Swantje Schneider-Trunsch von der Wählervereinigung Klartext mit 35,3 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis. Katja Dietrich, die als unabhängige Kandidatin antrat, folgte dicht dahinter mit 34,7 Prozent. David Kreiselmeier von der AfD erhielt 30 Prozent der Stimmen. Da kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen erhielt, ist ein zweiter Wahlgang erforderlich. In Sachsen ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass für einen Sieg im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit notwendig ist.

Die Wahlbeteiligung in Weißwasser war mit etwa 62,3 Prozent höher als bei den vorherigen Kommunalwahlen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Bürgerinnen und Bürger ein gesteigertes Interesse an der Wahl und den zukünftigen Entwicklungen in ihrer Stadt haben. Die Wählervereinigung Klartext, die Schneider-Trunsch unterstützt, hat in der Vergangenheit eine wichtige Rolle in der Stadtpolitik gespielt.

Hintergrund der Wahl

Die Oberbürgermeisterwahl in Weißwasser fand vor dem Hintergrund statt, dass der langjährige Amtsinhaber Torsten Pötzsch aus gesundheitlichen und familiären Gründen nicht mehr zur Wahl antrat. Pötzsch, der seit 2010 im Amt war, hatte zuvor die Wählervereinigung Klartext gegründet und sich in der Region einen Namen gemacht. Sein Engagement gegen gesellschaftliche Spaltung und Hass wurde 2020 mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet.

Die Kandidatinnen und der Kandidat für die Wahl bringen unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven mit. Swantje Schneider-Trunsch ist seit 2021 im Finanzbereich der Stadt tätig und hat sich als Referatsleiterin für Finanzen und Kultur profiliert. Sie betont die Notwendigkeit, die Stadt weiterzuentwickeln und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.

Katja Dietrich, die als unabhängige Kandidatin antritt, ist Mitglied der SPD und arbeitet bei der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung. Sie sieht den Strukturwandel in der Region als Chance, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und Arbeitsplätze zu schaffen. Ihre Vision für die Stadt umfasst eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen, um die Wirtschaft zu fördern.

David Kreiselmeier von der AfD ist Fachlehrer für Musik und Informatik. Er hat sich in der Vergangenheit mit der Frage des Bevölkerungsschwundes in der Region auseinandergesetzt und möchte sich für die Ansiedlung von Unternehmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze einsetzen. Kreiselmeier sieht die Herausforderungen der Stadt als dringlich an und möchte aktiv zur Lösung beitragen.

Ausblick auf den zweiten Wahlgang

Der zweite Wahlgang am 29. September wird entscheidend sein, um zu klären, wer die Geschicke der Stadt in den kommenden Jahren leiten wird. Die Wählerinnen und Wähler haben die Möglichkeit, zwischen den drei Kandidaten zu wählen, wobei die Stimmen des ersten Wahlgangs nicht mehr zählen. Der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Stimmen im zweiten Wahlgang wird zum Oberbürgermeister oder zur Oberbürgermeisterin gewählt.

Die Wahl ist nicht nur für die Kandidaten, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung. Sie haben die Möglichkeit, ihre Stimme für die Zukunft ihrer Stadt abzugeben und damit Einfluss auf die politischen Entscheidungen zu nehmen, die ihre Lebensqualität betreffen. Die Wahlbeteiligung wird voraussichtlich erneut hoch sein, da das Interesse an der Kommunalpolitik in den letzten Jahren gestiegen ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Oberbürgermeisterwahl in Weißwasser ein spannendes Rennen zwischen drei Kandidaten darstellt, die unterschiedliche Ansätze und Lösungen für die Herausforderungen der Stadt anbieten. Der zweite Wahlgang wird zeigen, welche Richtung die Stadt in den kommenden Jahren einschlagen wird.

Quellen: Zeit.de, MDR Sachsen, Süddeutsche.de.

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