Wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wiedergab, gingen im Jahr 2023 rund 75.000 Anfragen zu Akten aus der NS-Zeit beim Bundesarchiv ein. Auch 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Interesse an Dokumenten aus dieser Epoche ungebrochen hoch.
Laut Mitteilung des Bundesarchivs bewegt sich die Zahl der Anfragen damit auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren. Viele Menschen wollen offenbar mehr über ihre Familiengeschichte während der NS-Zeit erfahren oder nutzen die Akten für wissenschaftliche Forschungen.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar präsentiert das Bundesarchiv einen Themenschwerpunkt im Internet. Dort werden ausgewählte Originaldokumente gezeigt, darunter Lagerskizzen, geheime Anordnungen der NS-Führung und Personalakten von Tätern. Auch ein handgeschriebener Lebenslauf des berüchtigten NS-Arztes Josef Mengele ist Teil der Sammlung.
Wie vom Bundesarchiv berichtet, finden sich in seinen Beständen unter anderem Unterlagen der Wehrmacht und die Mitgliederdatei der NSDAP. Die Akten lagern an verschiedenen Standorten, beispielsweise in Berlin-Lichterfelde, Berlin-Tegel und Freiburg.
Der anhaltend hohe Informationsbedarf zeigt, dass die Aufarbeitung der NS-Verbrechen auch Jahrzehnte nach Kriegsende nicht abgeschlossen ist. Das Bundesarchiv leistet mit der Bereitstellung der historischen Dokumente einen wichtigen Beitrag zur Forschung und persönlichen Auseinandersetzung mit dieser dunklen Epoche der deutschen Geschichte.