19.11.2024
AFME Studie: Europas Kapitalmarkt hinkt hinterher

Europäische Kapitalmärkte im Rückstand – Kritik der Finanzlobby

Die Bemühungen der Europäischen Union, ihre Kapitalmärkte zu stärken und zu vereinheitlichen, stoßen weiterhin auf Schwierigkeiten. Wie die "Zeit" am 19. November 2024 berichtete, kritisiert der Finanzmarktverband AFME (Association for Financial Markets in Europe) in einer neuen Studie, dass die europäischen Kapitalmärkte im internationalen Vergleich hinterherhinken. Die AFME, die große Banken, Broker, Anwaltskanzleien und Investoren vertritt, veröffentlichte ihren siebten Bericht zur Kapitalmarktunion und warnt vor negativen Folgen für die europäische Wirtschaft.

Der AFME zufolge liegt die EU bei wichtigen Kennzahlen wie Kapitalzugang, globaler Verflechtung und Marktliquidität hinter den USA, Großbritannien und China zurück. Trotz einiger wirtschaftlicher Fortschritte bleibe die Fragmentierung der EU-Kapitalmärkte ein Problem, welches die Wettbewerbsfähigkeit Europas untergrabe. Die "Zeit" zitiert AFME-Chef Adam Farkas mit der Forderung nach Reformen: Nur ein integrierter und effizienter Kapitalmarkt könne die notwendigen Investitionen für die digitale und grüne Transformation Europas stemmen.

Die Studie bemängelt an Deutschland unter anderem die geringe Anzahl an Börsengängen und die hohe Sparquote der Verbraucher, die im Vergleich zu anderen Ländern weniger in Kapitalmärkte investieren. Die EU arbeitet seit Jahren an der Kapitalmarktunion, um bürokratische Hürden zwischen den Mitgliedsstaaten abzubauen und so den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern. Ziel ist es, mehr private Investitionen in nachhaltige Projekte zu mobilisieren und Unternehmen bessere Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung zu bieten. Wie der "Nordschleswiger" am 19. November 2024 berichtete, betonte auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Bedeutung des Kampfes gegen die globale Armut und den Klimawandel.

Die AFME hebt hervor, dass nordeuropäische Länder wie Luxemburg und die Niederlande einen besseren Zugang zu Finanzmitteln haben als osteuropäische Staaten. Obwohl die EU bei nachhaltigen Finanzierungen wie grünen Anleihen führend sei, verlangsame sich das Wachstum in diesem Bereich. Gleichzeitig seien die privaten Investitionen in Finanz-Start-ups im Vergleich zu den USA und Großbritannien gering. Wie die "Westdeutsche Zeitung" am 19. November 2024 berichtete, besteht in der EU eine jährliche Finanzierungslücke von rund 800 Milliarden Euro für Schlüsselbereiche wie Digitalisierung, Infrastruktur und Nachhaltigkeit. Ohne private Investitionen über die Kapitalmärkte sei diese Summe für die öffentlichen Haushalte kaum zu stemmen.

Die "Volksstimme" berichtete am 19. November 2024 über die Äußerungen des ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, der eine "Teilmitgliedschaft" der Ukraine in der EU vorschlug. Diese Debatte verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, vor denen die EU steht, und unterstreicht die Notwendigkeit, die eigenen Kapitalmärkte zu stärken, um die wirtschaftliche und politische Stabilität zu gewährleisten. Der "Fränkische Tag" berichtete am gleichen Tag über die Notwendigkeit, die Wirtschaft anzukurbeln, und verwies auf verschiedene Initiativen der Bundesregierung. Auch hier wird die Bedeutung von Investitionen und einem funktionierenden Kapitalmarkt deutlich.

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