19.10.2024
Alice Weidel als Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl 2025 gewählt

Die AfD Baden-Württemberg nominiert Alice Weidel mit großer Mehrheit als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2025

Die AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel wurde am Samstag in Ulm mit großer Mehrheit zur Spitzenkandidatin ihrer Partei im Südwesten für die Bundestagswahl 2025 gewählt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erhielt sie fast 87 Prozent der 877 abgegebenen Stimmen. Damit geht Weidel mit starkem Rückhalt in den bevorstehenden Wahlkampf.

Weidels Erfolg und Spaniels angekündigter Austritt

Der Co-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier, der mit knapp 82 Prozent Zustimmung auf Platz zwei der Landesliste gewählt wurde, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. Weidel und ihr Co-Vorsitzender im Bund, Tino Chrupalla, hatten sich bereits darauf verständigt, dass die 45-Jährige im Herbst 2025 als Kanzlerkandidatin der AfD antreten soll. Offiziell nominiert ist sie jedoch noch nicht.

Der Ulmer Parteitag war von einem Eklat überschattet, als der frühere Landeschef und Weidel-Widersacher Dirk Spaniel seinen Austritt aus der AfD ankündigte. Gegenüber dem Nachrichtenportal t-online sagte Spaniel: „Jede Partei kriegt die Politiker, die sie verdient. Ich bin erleichtert, nun nicht mehr die parteiinternen Schweinereien gegen mich aus einer Parteiräson hinnehmen zu müssen.“ Spaniel, der ebenfalls der AfD-Fraktion im Bundestag angehört, hatte sich vergeblich um einen Listenplatz beworben.

Sänze: „Die Partei ist reif geworden“

Emil Sänze, Co-Vorsitzender des AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg, zeigte sich erleichtert über den Verlauf des Parteitags in Ulm. Im Vergleich zum von Chaos und Lagerkämpfen geprägten Landesparteitag im Februar in Rottweil habe sich die Partei weiterentwickelt. „Die Partei ist reif geworden“, sagte er gegenüber der dpa. Man könne sich nun auf die aktuellen politischen Herausforderungen konzentrieren. Ziel sei es, als Volkspartei wahrgenommen zu werden und Regierungsverantwortung zu übernehmen. Eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das Sänze als „nationalkommunistisch“ bezeichnete, schloss er jedoch aus.

Proteste gegen den AfD-Parteitag

Der Parteitag in Ulm wurde von Protesten begleitet. Nach Angaben der Polizei demonstrierten rund 2.000 Menschen gegen das Treffen der AfD in der Messe Ulm. Die Demonstrationen verliefen friedlich. Die AfD wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet, einige Landesverbände gelten als erwiesen rechtsextremistisch.

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