Am 8. September 2024 wird Dominicus Meier feierlich als neuer Bischof von Osnabrück in sein Amt eingeführt. Der Gottesdienst im Osnabrücker Dom beginnt um 15:00 Uhr und wird von etwa 600 geladenen Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft begleitet. Unter den prominenten Gästen befinden sich der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.
Die Einführungszeremonie wird von Erzbischof Nikola Eterovic, dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, und dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße geleitet. Dominicus Meier, der 65 Jahre alt ist, wird in der Zeremonie als Bischof Dominicus angesprochen, um Verwechslungen mit dem Bischof von Augsburg, Bertram Meier, zu vermeiden. Er tritt die Nachfolge von Franz-Josef Bode an, der im vergangenen Jahr aufgrund persönlicher Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen zurückgetreten ist.
Geboren als Michael Meier, wuchs Dominicus in Grevenbrück im Sauerland auf. Nach dem Abitur trat er 1982 in den Benediktinerorden ein und nahm den Ordensnamen Dominicus an. Zuvor war er als Weihbischof in Paderborn tätig und hat sich als promovierter Theologe einen Namen gemacht. Seine Erfahrungen in der Kirche und seine ordensgemeinschaftliche Prägung werden als wertvolle Grundlagen für seine neue Rolle angesehen.
Das Bistum Osnabrück, das sich über das Emsland bis zur Nordsee erstreckt, steht vor großen Herausforderungen. Die Austrittszahlen aus der Kirche sind auf Rekordhöhe, und es gibt einen spürbaren Mangel an Priestern. Dominicus Meier hat bereits angekündigt, dass er keine vorgefertigten Konzepte mitbringt, sondern sich zunächst darauf konzentrieren möchte, die Menschen in seinem neuen Bistum kennenzulernen.
In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur äußerte Bischof Dominicus den Wunsch, die Menschen vor Ort zu treffen. Er plant, informelle Begegnungen zu schaffen, bei denen er mit den Menschen Gottesdienste feiert, Kaffee trinkt und sich an gemeinsamen Mahlzeiten beteiligt. Die offiziellen Visitationen sollen erst nach Ostern 2025 beginnen, um ihm Zeit zu geben, die Gemeinde und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.
Der Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode war ein bedeutender Moment in der Geschichte des Bistums. Bode war der erste deutsche Bischof, der sein Amt im Kontext des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche aufgab. Seine 27-jährige Amtszeit war geprägt von verschiedenen Herausforderungen, und sein Rücktritt hat die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung und Reform innerhalb der Kirche verdeutlicht.
Die Amtseinführung von Dominicus Meier markiert einen neuen Abschnitt für das Bistum Osnabrück. Mit einem klaren Fokus auf die Menschen vor Ort und dem Willen, die Herausforderungen der Kirche aktiv anzugehen, geht der neue Bischof mit Zuversicht in seine Amtszeit. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine zukunftsfähige Kirche im Bistum Osnabrück zu stellen.
Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Nachrichtenquellen, einschließlich der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und weiteren Berichten über die katholische Kirche in Deutschland.
