October 3, 2024
Angriff auf belgische Journalisten in Beirut während Konfliktmoment

Zwei belgische Journalisten in Beirut angegriffen

Im Libanon sind zwei belgische Fernsehjournalisten Opfer eines gewaltsamen Angriffs geworden. Wie der Fernsehsender VTM in Brüssel mitteilte, erlitten Reporter Robin Ramaekers und Kameramann Stijn De Smet bei dem Vorfall in der Hauptstadt Beirut Verletzungen. Ramaekers zog sich Brüche im Gesicht zu, während De Smet am Bein verletzt wurde. Beide Journalisten mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Der Angriff ereignete sich, als die beiden Journalisten nach einem israelischen Luftangriff in der Nacht zu Donnerstag Augenzeugen im Zentrum Beiruts interviewten. „Während Robin Zeugen befragte und Stijn filmte, wurden sie von einer Gruppe von etwa 20 Männern beschuldigt, für Israel zu spionieren", erklärte der Fernsehsender. Die Situation eskalierte, die teils bewaffneten Angreifer schossen dem Kameramann zwei Kugeln ins Bein und verschleppten den Reporter in einen Keller. Dort wurde er mehrere Stunden festgehalten und geschlagen, bevor die Männer ihn wieder freiließen. Einem Assistenten der Belgier brach die Gruppe die Nase.

Der Angriff auf die Journalisten ereignet sich inmitten einer angespannten Lage im Libanon. Das Land ist in den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah hineingezogen worden. Israelische Luftangriffe auf Ziele im Libanon haben in den vergangenen Tagen zu zahlreichen Toten und Verletzten geführt. Die libanesische Armee hat erstmals seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon einen getöteten Soldaten zu beklagen. Wie die Armee mitteilte, wurde der Soldat getötet, als er zusammen mit dem Libanesischen Roten Kreuz Menschen aus dem Ort Taiba im Süden evakuieren wollte. Ein weiterer Soldat wurde verletzt.

Die US-Regierung hat die jüngsten israelischen Angriffe in Libanon verteidigt. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärte, dass Israel nach derzeitiger Kenntnis die Schiitenmiliz Hizbullah ins Visier nehme. „Nichts, was wir bisher gesehen haben, lässt uns zu dem Schluss kommen, dass sie etwas anderes tun, als eine terroristische Organisation anzugreifen“, sagte Miller in Washington. Auf Fragen von Journalisten, ob Washington das Vorgehen Israels in Libanon stillschweigend billige, insbesondere mit Blick auf die Gefährdung der Zivilbevölkerung, entgegnete Miller: „Es ist nicht so, dass wir einzelne Angriffe genehmigen. Aber wir billigen das Recht der israelischen Regierung, sich gegen eine Terrororganisation zu verteidigen.“

Angesichts der Eskalation im Nahen Osten arbeitet die US-Regierung nach eigenen Angaben intensiv daran, amerikanische Staatsbürger bei der Ausreise aus Libanon zu unterstützen. „Wir wissen, dass nicht alle von ihnen ausreisen wollen, aber unser Ziel ist es, so viele Möglichkeiten wie möglich zu bieten, um sicherzustellen, dass alle in Sicherheit sind“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Die US-Regierung kooperiere demnach mit kommerziellen Fluggesellschaften und organisiere auch eigene Flüge. US-Bürgern ohne ausreichende finanzielle Mittel stünden Darlehen zur Verfügung. Gleiches gelte für diejenigen, die das Land nicht verlassen, aber an einen sichereren Ort umziehen wollten.

Der Angriff auf die belgischen Journalisten unterstreicht die Gefahren, denen Medienschaffende in Krisengebieten ausgesetzt sind. Sie geraten oft zwischen die Fronten und werden Opfer von Gewalt oder Einschüchterungsversuchen. Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft die Arbeit von Journalisten in Krisengebieten schützt und Angriffe auf Medienschaffende verurteilt.

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