30.10.2024
Anklage Wegen Illegalen Welpenhandels In Berlin

Illegale Welpenhändler und Tierärzte in Berlin angeklagt

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen mehrere Personen erhoben, die in einen groß angelegten illegalen Welpenhandel und Tierquälerei verwickelt sein sollen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, umfasst die Anklage 116 Fälle von gewerbs- und bandenmäßigem Betrug in Tateinheit mit Tierquälerei. In einem weiteren Fall wird am Landgericht wegen Tierquälerei angeklagt. Die Zeit berichtete ebenfalls über den Fall (Zeit Online, 30.10.2024).

Das System des illegalen Handels

Der mutmaßliche Kopf der Bande, ein 44-jähriger Mann, soll die Welpen aus Polen nach Berlin gebracht haben. Die Tiere wurden laut dpa zu früh von ihren Müttern getrennt und in Berlin unter desolaten Bedingungen gehalten. Gemeinsam mit seiner 31-jährigen Lebensgefährtin verkaufte der Hauptangeklagte die Welpen unter dem Vorwand, Hobbyzüchter zu sein, und gab sie fälschlicherweise als Rassehunde aus. Mit dem illegalen Handel sollen die Angeklagten rund 222.000 Euro verdient haben.

Komplizenschaft von Tierärzten

In den illegalen Handel verwickelt sind laut dpa auch eine 60-jährige Tierärztin, ein 34-jähriger Tierarzt und deren 55-jähriger chirurgischer Assistent. Sie sollen von den Machenschaften gewusst und Impfausweise ausgestellt haben, obwohl die notwendigen Behandlungen nicht durchgeführt wurden. Darüber hinaus stehen sie im Verdacht, Medikamente für die unerlaubte medizinische Behandlung der Tiere durch die anderen Bandenmitglieder bereitgestellt zu haben.

Aufdeckung durch Strafanzeigen

Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem bundesweit Käufer Strafanzeige erstattet hatten. Wie dpa berichtet, starben einige der verkauften Welpen an Krankheiten, gegen die sie vermeintlich geimpft worden waren. Bei Durchsuchungen der Wohnung des Paares fand die Polizei neun kranke Welpen in prekären Verhältnissen sowie Beweismittel wie verschreibungspflichtige Medikamente und Blanko-Impfzeugnisse. In der Tierarztpraxis fanden die Ermittler keine Hinweise auf die angeblich durchgeführten Behandlungen.

Auswirkungen und Konsequenzen

Der Fall verdeutlicht die grausame Realität des illegalen Welpenhandels. Die Tiere werden unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet und transportiert, leiden unter Krankheiten und sterben oft frühzeitig. Die Käufer werden betrogen und tragen die emotionalen und finanziellen Folgen. Die Anklageerhebung ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel und sendet ein klares Signal, dass Tierquälerei und Betrug strafrechtlich verfolgt werden.

Quellen:

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