In der Küstenstadt La Grande-Motte im Süden Frankreichs ereignete sich am Samstagmorgen ein schwerer Anschlag auf die örtliche Synagoge. Der mutmaßliche Täter, ein 33-jähriger Algerier mit gültigem Aufenthaltsstatus, wurde nach einer intensiven Fahndung festgenommen, nachdem er versucht hatte, die Synagoge in Brand zu setzen. Der Vorfall hat landesweit Besorgnis ausgelöst und wirft Fragen zur Sicherheit jüdischer Einrichtungen in Frankreich auf.
Am Morgen des Anschlags wurden zwei Türen der Beth-Yaacov-Synagoge sowie zwei vor dem Gebäude geparkte Autos in Brand gesetzt. Bei der Explosion einer Gasflasche, die sich in einem der Fahrzeuge befand, wurde ein Polizist leicht verletzt. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich lediglich fünf Personen in der Synagoge, darunter der Rabbiner, die alle unverletzt blieben. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Täter eine palästinensische Flagge trug und mit einer Waffe bewaffnet war.
Die Festnahme des mutmaßlichen Täters erfolgte in Nîmes, etwa 40 Kilometer vom Tatort entfernt, nach einem Schusswechsel mit der Polizei. Der Verdächtige eröffnete das Feuer auf die Einsatzkräfte, die daraufhin zurückschossen und ihn im Gesicht verletzten. Neben dem Hauptverdächtigen wurden auch drei weitere Personen aus seinem Umfeld in Gewahrsam genommen. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen versuchter Tötung mit Bezug zu Terrorismus und der Bildung einer terroristischen Vereinigung eingeleitet.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin und Premierminister Gabriel Attal besuchten den Anschlagsort und verurteilten die Tat als antisemitisch motiviert. Attal erklärte, dass Frankreich nur knapp einem "absoluten Drama" entgangen sei und betonte die Notwendigkeit, die Sicherheit jüdischer Einrichtungen im Land zu erhöhen. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Vorfall als "Terrorakt" und bekräftigte, dass alles unternommen werde, um die Urheber solcher Taten zu finden.
Der Anschlag in La Grande-Motte ist nicht der erste Vorfall antisemitischer Gewalt in Frankreich in den letzten Monaten. Nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten erheblich gestiegen. Laut dem jüdischen Dachverband CRIF hat sich die Zahl solcher Taten in diesem Zeitraum nahezu vervierfacht. Die Organisation hat den Vorfall in La Grande-Motte als "Versuch, Juden zu töten" verurteilt.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die genauen Umstände des Anschlags, einschließlich der Vorbereitung und Durchführung der Tat. Überwachungskameras haben den Verdächtigen aufgezeichnet, was zur schnellen Identifizierung und Festnahme beigetragen hat. In Reaktion auf den Vorfall wurden die Sicherheitsmaßnahmen vor jüdischen Gotteshäusern in Frankreich erhöht, um die Gemeinschaft zu schützen und das Vertrauen in die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen.
Der Anschlag auf die Synagoge in La Grande-Motte ist ein besorgniserregendes Zeichen für die steigende antisemitische Gewalt in Frankreich. Die schnelle Festnahme des mutmaßlichen Täters und die Reaktionen der Behörden zeigen, dass die Regierung entschlossen ist, solche Taten zu bekämpfen und die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft zu gewährleisten. Die Entwicklungen in diesem Fall werden weiterhin genau beobachtet, während die Ermittlungen voranschreiten.
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