19.10.2024
Kostenlose Mobilität für Hamburger Schüler: Ein neues Kapitel beginnt

Schülerticket: 137.000 Hamburger Schüler haben schon ein Gratis-Ticket

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres in Hamburg erhalten alle Schüler der Hansestadt ein dauerhaft kostenloses Deutschlandticket. Laut den ersten Zahlen des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) wird dieses Angebot gut angenommen. Bereits wenige Tage vor dem Ende der Sommerferien haben etwa 37.000 Schüler in Hamburg ein Gratis-Deutschlandticket beantragt. Diese Information wurde von einer Sprecherin des HVV bekannt gegeben, eine Woche nach dem Start der Ticketverteilung.

Zusätzlich zu den neu beantragten Tickets haben rund 100.000 Kinder und Jugendliche in der Vergangenheit ein vergünstigtes Schülerticket erworben. Dieses wird ab dem 1. September automatisch auf den Nulltarif umgestellt, sodass die betroffenen Schüler die Nahverkehrsmittel in ganz Deutschland kostenlos nutzen können. Im HVV können sie diesen Vorteil bereits ab dem kommenden Mittwoch genießen. Der Verkehrsverbund hat die letzten vier Tage im August als „Kulanzzeitraum“ erklärt, in dem bereits die Nutzung des neuen Tickets möglich ist.

Ab dem 1. September dürfen allerdings nur die Schüler kostenlos fahren, die sich das neue Ticket besorgt haben. Der HVV erklärt, dass die Bestellung des Tickets, obwohl es kostenlos ist, notwendig sei, um sicherzustellen, dass nur die Schüler, die das Angebot tatsächlich nutzen möchten, auch ein Ticket erhalten. Dies soll eine Überlastung des Systems verhindern und sicherstellen, dass die Ressourcen effizient genutzt werden.

210.000 Berechtigte und die finanziellen Auswirkungen

Verkehrssenator Anjes Tjarks von den Grünen äußerte sich erfreut über die neue Regelung und betonte, dass ab dem 1. September über 210.000 Kindern und Jugendlichen in Hamburg ein erweitertes und attraktiveres Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen wird. Der Senat rechnet damit, dass etwa 168.000 Schüler, was rund 80 Prozent der Berechtigten entspricht, das Angebot in Anspruch nehmen werden. Diese Schätzung basiert auf internen Mitteilungen an die Bürgerschaft.

Die Einführung des Gratis-Tickets hat auch finanzielle Auswirkungen auf den Hamburger Haushalt. Für das laufende Jahr wird die Neuregelung voraussichtlich Kosten in Höhe von nahezu 14 Millionen Euro verursachen. Für das kommende Jahr kalkuliert der Senat, basierend auf dem aktuellen Preis von 49 Euro pro Monat für das Deutschlandticket, mit annähernd 99 Millionen Euro. Da der Senat dem HVV die Kosten für jedes bestellte Ticket erstattet, könnte es zu zusätzlichen finanziellen Belastungen kommen, falls mehr Schüler als erwartet das Ticket beantragen.

Bestellprozess und Voraussetzungen

Das kostenlose Deutschlandticket kann ausschließlich online beantragt werden. Eltern müssen das Ticket für ihre Kinder bis zu einem Alter von 15 Jahren bestellen. Schüler ab 16 Jahren sind berechtigt, das Ticket selbst zu beantragen, müssen jedoch einen Nachweis von ihrer Schule vorlegen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass die Anträge ordnungsgemäß bearbeitet werden und die Berechtigung der Schüler überprüft werden kann.

Die Einführung des Schülertickets wird nicht nur als ein Schritt zur Verbesserung der Mobilität für Schüler angesehen, sondern auch als ein Beitrag zur Entlastung der Familienbudgets, da die Kosten für den Nahverkehr eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen können. Mit der Möglichkeit, kostenlos zu reisen, wird es den Schülern erleichtert, zur Schule zu gelangen, an Freizeitaktivitäten teilzunehmen und ihre Mobilität im Alltag zu erhöhen.

Fazit

Insgesamt zeigt die Einführung des kostenlosen Schülertickets in Hamburg, dass die Stadt bestrebt ist, die Mobilität ihrer jüngsten Bürger zu fördern und gleichzeitig die finanziellen Belastungen für Familien zu reduzieren. Die positiven Rückmeldungen und die hohe Anzahl an Anträgen deuten darauf hin, dass das Angebot auf großes Interesse stößt und die Schüler in der Hansestadt von dieser Regelung profitieren werden.

Die nächsten Wochen werden zeigen, wie sich die Nutzung des neuen Schülertickets entwickeln wird und ob die Erwartungen des Senats hinsichtlich der Inanspruchnahme des Angebots erfüllt werden können.

Quellen: dpa, Hamburger Verkehrsverbund, Senat Hamburg

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