8.12.2024
Antisemitische Schmierereien am Wiesbadener Deportationsdenkmal verurteilt

Hakenkreuz-Schmierereien am Wiesbadener Deportationsdenkmal verurteilt

Hakenkreuz-Schmierereien am Deportationsmahnmal Schlachthoframpe in Wiesbaden haben zu Empörung und scharfer Kritik geführt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/08/becker-schmierereien-an-deportationsmahnmal-verhoehnen-opfer) am 8. Dezember 2024 berichtete, zeigte sich Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker entsetzt über die Tat. Er verurteilte die Schmierereien als Verhöhnung der Opfer und Solidarisierung mit den Tätern der NS-Zeit (dpa).

Die Polizei bestätigte die erneute Entdeckung der Schmierereien am 5. Dezember, nachdem sie bereits Anfang November aufgetreten waren. Es wurden Strafanzeigen gestellt und der Staatsschutz ermittelt. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Täter. Uwe Becker stuft die Schmierereien an dem Ort, von dem aus während des Nationalsozialismus Wiesbadener Juden deportiert wurden, als gezielten antisemitischen Angriff ein. Er betonte den schwerwiegenden Charakter der Tat und erklärte, dass es sich nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine judenfeindliche Straftat handelt. Die Täter wüssten genau, was sie tun und welche Bedeutung der Ort hat. Die Hakenkreuze seien ein Beweis dafür, dass antisemitisches Gedankengut bis heute existiert. Becker forderte eine strenge Bestrafung der Täter und ein entschlossenes Vorgehen der Gesellschaft gegen Antisemitismus.

Die Aufgaben von Uwe Becker als Antisemitismusbeauftragter werden auf der Webseite der Hessischen Staatskanzlei näher beschrieben (https://staatskanzlei.hessen.de/unser-haus/antisemitismusbeauftragter). Zu seinen Aufgaben gehört es, die Maßnahmen der Landesregierung gegen Antisemitismus zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Er dient zudem als Ansprechpartner für Opfer antisemitischer Gewalt und als Bindeglied zwischen den jüdischen Gemeinden in Hessen und der Landesregierung.

Ein Dossier der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur thematisiert die Problematik des Antisemitismus in der DDR, die sich selbst als antifaschistisch bezeichnete (https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/dossiers/fakten-meinung-mythen-die-ddr-als-projektionsflaeche/antisemitismus). Das Dossier beleuchtet verschiedene Aspekte des Antisemitismus in der DDR, darunter Antisemitismus in staatlichen Institutionen, die Verdrängung jüdischer NS-Opfer aus dem öffentlichen Gedächtnis und die Unterstützung antisemitischer Terrorgruppen.

Quellen:

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