23.10.2024
Baerbock zu Krisengesprächen in Beirut eingetroffen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut eingetroffen. „Die humanitäre Lage in Libanon wird jeden Tag verzweifelter", sagte die Grünen-Politikerin bei ihrer Ankunft in Beirut am Mittwoch. „Der Libanon steht am Rande des Kollaps." Hunderttausende Menschen seien auf der Flucht, Kinder würden von ihren Eltern getrennt, Krankenhäuser arbeiteten am Rand ihrer Kapazität. Das berichtet die F.A.Z..

Mit Blick auf die  Hizbullah betonte Baerbock: „Auch in Libanon sehen wir, wie verantwortungslos sich Terroristen hinter Zivilistinnen und Zivilisten verstecken und von dort weiterhin Raketen auf Israel abfeuern." Das sei unerträglich. Gleichzeitig müsse Israel „seine Operationen an den engen Grenzen des Selbstverteidigungsrechts und des humanitären Völkerrechts ausrichten und das Leben unschuldiger Zivilistinnen und Zivilisten schützen". Zudem seien beide Konfliktparteien verpflichtet, die UN-Friedenstruppen Unifil zu schützen.

Die Unifil werde für eine Lösung des Konflikts gebraucht, sagte Baerbock weiter. Schlüssel zum Frieden sei eine vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701. Diese sieht eine Art entmilitarisierte Zone im Grenzgebiet unter Aufsicht der Unifil vor. Bei ihren Gesprächen in Beirut und anschließend bei einer Libanon-Konferenz in Paris wolle sie „ausloten, wie wir auf diesem schwierigen Weg vorankommen und zugleich dazu beitragen, das humanitäre Leid zu lindern".

Der Besuch war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden. Es ist die vierte Reise der deutschen Außenministerin nach Libanon seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. 

Das Hilfswerk Caritas international wirft dem israelischen Militär vor, bei Luftangriffen in Südlibanon auch Gebäude von christlichen Hilfsorganisationen zerstört zu haben. „Wir sind höchst beunruhigt, dass nunmehr wiederholt unsere Partner in Libanon Opfer militärischer Angriffe geworden sind", sagte Leiter Oliver Müller am Mittwoch in Freiburg. Zuletzt sei ein christliches Gemeindezentrum für Kinder und Jugendliche zerstört worden.

Müller forderte ein Ende der Bombardements. „Dieses Vorgehen fordert viele unschuldige und unbeteiligte Opfer. Das muss ebenso enden wie die anhaltende Bedrohung humanitärer Helferinnen und Helfer, Opfer militärischer Attacken zu werden." Die israelische Luftwaffe hat offenbar die Hafenstadt Tyros im Süden Libanons angegriffen. Das berichtete ein Augenzeuge der Agentur Reuters. Auf Live-Bildern im arabischen Fernsehen war zu sehen, wie dichte Rauchwolken aus Gebäuden in der Innenstadt aufstiegen. 

Zuvor hatte die israelische Armee Einwohner auf, die Stadt zu verlassen und Teile des Stadtzentrums zu räumen. Auf einer Karte markierte die Armee große Teil der östlichen Innenstadt des Küstenorts als Ziele anschließender Angriffe. Sie forderte die Bewohner auf, sich nördlich des Awali-Flusses in Sicherheit zu bringen. Das Gebiet liegt etwa 40 Kilometer von Tyrus entfernt.

Unter den noch verbliebenen Bewohnern brach Augenzeugen zufolge Panik aus. Einige flüchteten an den Strand. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Zivilschutz versuche, den Verkehr zu regeln. Im Libanon gibt es für die Bevölkerung keine Schutzräume im Fall von Luftangriffen.

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