Sicherheit an Bahnübergängen in Niedersachsen: Ein Überblick
Sicherheit an Bahnübergängen in Niedersachsen: Ein Überblick
Die Sicherheit an Bahnübergängen ist ein Thema von anhaltender Relevanz, insbesondere nach schweren Unfällen wie dem im Februar 2025 in Hamburg, bei dem ein ICE-Fahrgast ums Leben kam. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtete, möchte die Deutsche Bahn (DB) die Anzahl der Bahnübergänge weiter reduzieren, um die Unfallgefahr zu minimieren. Bundesweit gab es Mitte der 1990er Jahre noch 28.000 Bahnübergänge, 2023 waren es laut DB nur noch 15.820. Häufig werden Kreuzungen durch Über- oder Unterführungen ersetzt.
Die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen ist laut DB zwischen 1995 und 2023 um mehr als drei Viertel gesunken. Im Jahr 2023 zählte die DB bundesweit 154 Unfälle. Speziell in Niedersachsen ereigneten sich laut Zeit (dpa) im Jahr 2019 insgesamt 22 Unfälle an Bahnübergängen, 2023 waren es immer noch 20.
Ein DB-Sprecher erklärte gegenüber der dpa, dass über 95 Prozent der Unfälle an Bahnübergängen auf Unaufmerksamkeit, Leichtsinn oder Unkenntnis zurückzuführen seien. Die DB führt die Aufklärungskampagne "Sicher drüber" durch, um auf die Gefahren an Bahnübergängen aufmerksam zu machen. Es wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass ein 1.000 Tonnen schwerer Personenzug bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h einen Bremsweg von bis zu einem Kilometer hat.
Besondere Aufmerksamkeit erregte Anfang 2025 der Bahnübergang Oldenburg-Ofenerdiek. Wie der NDR berichtete, ereignete sich dort am 11. Januar ein Unfall zwischen einem Zug und einem Kleinwagen, bei dem eine Fahrradfahrerin schwer verletzt wurde. Der Bahnübergang war aufgrund von Bauarbeiten mit einem Bahnübergangsposten gesichert. Nur wenige Tage später, am 19. Januar, soll ein Zug denselben Bahnübergang mit über 100 km/h befahren haben, obwohl die Schranken geöffnet waren. Eine Autofahrerin konnte laut Bundespolizei noch rechtzeitig anhalten. In beiden Fällen liefen die Ermittlungen zum Zeitpunkt der NDR-Berichterstattung noch. Die Anwohner demonstrierten laut einem weiteren NDR-Bericht vom 24. Januar für mehr Sicherheit an diesem Bahnübergang.
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) bezeichnete geöffnete Schranken bei ungebremster Zugfahrt als "absolut inakzeptabel" (dpa, via Zeit). Er forderte die Deutsche Bahn auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und gefährliche Situationen an Bahnübergängen zu entschärfen.
Wie die Zeit (dpa) ebenfalls berichtete, erhalten zwei unbeschrankte Bahnübergänge in Estorf und Landesbergen im Landkreis Nienburg Halbschranken und Lichtzeichen. Die Sicherheit dieser Übergänge war seit Jahren Gegenstand von Diskussionen. In Niedersachsen sind laut Zeit (dpa) 68,4 Prozent der Bahnübergänge technisch gesichert. Alle Bahnübergänge sind mit dem Andreaskreuz gekennzeichnet, das die Vorfahrt von Zügen signalisiert. Der Bußgeldkatalog listet detailliert die Strafen für Verstöße an Bahnübergängen auf, die von Bußgeldern bis zu Fahrverboten reichen.
Die Deutsche Bahn arbeitet laut einem DB-Sprecher mit dem Bund und den Straßenbaulastträgern an der weiteren Reduzierung der Bahnübergänge. Ein Vorstoß der Bundesregierung zur finanziellen Entlastung der Kommunen soll diesen Prozess beschleunigen.
Verwendete Quellen:
* https://www.zeit.de/news/2025-02/21/wegen-unfallgefahr-bahnuebergaenge-sollen-reduziert-werden
* https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Bahnuebergang-offen-aber-Zuege-fahren-durch-Sorge-nach-Unfall,bahnuebergang490.html
* https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Bahnuebergang-in-Oldenburg-Anwohner-demonstrieren-fuer-Sicherheit,ofenerdiek100.html
* https://www.bussgeldkatalog.org/bahnuebergang/
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