17.2.2025
Kartoffel-Comeback: Der höchste Verbrauch seit zwölf Jahren
Kartoffelkonsum in Deutschland: Ein Retro-Trend?

Kartoffelkonsum in Deutschland: Ein Retro-Trend?

Die Kartoffel, einst Grundnahrungsmittel und Symbol deutscher Küche, erlebte in den vergangenen Jahrzehnten einen Rückgang in der Beliebtheit. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, wurde sie als altmodisch verspottet und als Dickmacher verpönt. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden: Die Kartoffel feiert ein Comeback.

Wie die Zeit berichtet, ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln in Deutschland wieder gestiegen. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die sich wiederum auf das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) bezieht, lag der Verbrauch im Wirtschaftsjahr 2023/24 bei 63,5 Kilogramm – der höchste Wert seit zwölf Jahren. Dies bestätigte auch der Stern. Der Anstieg ist vor allem auf den gestiegenen Konsum von frischen Speisekartoffeln zurückzuführen, der um 8,4 Kilogramm auf 25,5 Kilogramm pro Person zunahm. Der Verbrauch von verarbeiteten Kartoffelprodukten wie Pommes, Chips oder Kartoffelsalat sank hingegen leicht. Ähnliche Zahlen präsentierte auch die Tagesschau für das Vorjahr, in dem der Verbrauch von Frischkartoffeln sank, während der von verarbeiteten Produkten stieg.

Die Gründe für den gestiegenen Frischkartoffelkonsum sind laut BZL-Leiter Josef Goos unklar. Wie die Zeit berichtet, vermutet er, dass Sonderaktionen des Lebensmitteleinzelhandels, wie kleinere Gebindegrößen, dazu beigetragen haben könnten, dass Verbraucher häufiger zu Kartoffeln griffen. Auch der gestiegene Absatz bei Direktvermarktern könnte eine Rolle spielen. Der Stern führt zudem die Möglichkeit an, dass Kartoffeln der Ernte 2023 aufgrund ihres hohen Feuchtegehalts schneller verkauft werden mussten.

Statista zeigt einen langfristigen Trend des sinkenden Kartoffelkonsums seit 1950, als der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 186 Kilogramm lag. Der Zugang zu internationalen Produkten und Rezepten habe das Essverhalten der Deutschen verändert, so Statista. Reis und Nudeln seien immer wichtiger auf dem Speiseplan geworden.

Die Kartoffel spielt in der deutschen Geschichte und Sprache eine besondere Rolle, wie die Zeit betont. Preußenkönig Friedrich der Große erkannte im 18. Jahrhundert das Potenzial der Kartoffel zur Bekämpfung von Hungersnöten und ordnete ihren Anbau an. Die Kartoffel gilt als anpassungsfähig, ertragsicher, günstig und nahrhaft. Der Ernährungssoziologe Stefan Wahlen, zitiert in der Zeit, sieht die Rückbesinnung auf die Kartoffel als Ergebnis eines Zusammenspiels von kulinarischen Gewohnheiten und Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung auf der Produktionsseite. Die Kartoffel sei vielseitig und biete sich in Krisen- oder Inflationszeiten als preiswertes und gesundes Grundnahrungsmittel an.

Die folgenden Quellen wurden für diesen Artikel verwendet:

  • https://www.zeit.de/news/2025-02/17/kulinarisch-und-kulturell-comeback-der-kartoffel
  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/175422/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-kartoffeln-in-deutschland/
  • https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebensmittel-kartoffeln-fritten-100.html
  • https://www.stern.de/news/ueber-63-kilo-pro-kopf--kartoffelverbrauch-in-deutschland-steigt-auf-rekordniveau-35305330.html
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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