Die vertrauliche Geburt ermöglicht es Frauen in Mecklenburg-Vorpommern, ihr Kind anonym und medizinisch sicher zur Welt zu bringen. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtete, wurden im Jahr 2023 fünf vertrauliche Geburten in Mecklenburg-Vorpommern registriert. Dies sind vier weniger als im Vorjahr 2022. Das Sozialministerium in Schwerin erklärte dazu, dass 2022 ein Ausreißerjahr gewesen zu sein scheint, da in den Jahren 2019 und 2021 jeweils nur eine und 2020 vier vertrauliche Geburten stattfanden.
Gleichzeitig ist die Anzahl der Beratungsgespräche zu diesem Thema gestiegen. Wie die Zeit ebenfalls berichtete, fanden 2023 30 Beratungsgespräche in den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern statt, im Vergleich zu 27 im Jahr 2022. Das Ministerium wertet dies als Zeichen dafür, dass das Angebot der vertraulichen Geburt bekannter wird.
Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) betonte die Bedeutung der vertraulichen Geburt als wichtiges Hilfsangebot für Frauen in schwierigen Lebenssituationen. Wie der Nordkurier die DPA-Meldung wiedergab, erklärte Drese, die vertrauliche Geburt biete Schutz der Identität und medizinische Sicherheit. Die Kosten für die vertrauliche Geburt werden vom Bund übernommen.
Die vertrauliche Geburt unterscheidet sich von der Babyklappe dadurch, dass die Mutter ihre Identität einer Beraterin offenlegt, diese jedoch unter einem Pseudonym geschützt wird. Wie die Ärzte Zeitung berichtete, nimmt nach der Geburt das Jugendamt das Kind in Obhut und bestellt einen Vormund. Sollte die Mutter sich nicht für ein Leben mit dem Kind entscheiden, wird ein Adoptionsverfahren eingeleitet. Mit 16 Jahren hat das Kind das Recht, die Identität seiner leiblichen Mutter zu erfahren, sofern diese nicht aus wichtigen Gründen beantragt hat, anonym zu bleiben. Ähnliche Informationen finden sich auch im Ärzteblatt.
Donum Vitae Mecklenburg-Vorpommern bietet ebenfalls Informationen und Unterstützung zur vertraulichen Geburt an. Auf ihrer Webseite betonen sie die Anonymität und medizinische Sicherheit der Geburt und bieten Beratung und Begleitung vor und nach der Geburt an. Sie weisen auch auf das kostenlose Hilfetelefon "Schwangere in Not" hin, das rund um die Uhr unter 0800 40 40 020 erreichbar ist.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/22/ministerium-angebot-der-vertraulichen-geburt-wird-bekannter
https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/ministerium-angebot-der-vertraulichen-geburt-wird-bekannter-3352323
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Zuletzt-mehr-vertrauliche-Geburten-in-Mecklenburg-Vorpommern-447178.html
https://donumvitae.org/mv/beratung-hilfe/vertrauliche-geburt