19.10.2024
Basel setzt auf biologische Bekämpfung gegen den Japankäfer
Gefährliches Insekt: Basel setzt Fadenwürmer im Kampf gegen Japankäfer ein

Gefährliches Insekt: Basel setzt Fadenwürmer im Kampf gegen Japankäfer ein

In der Stadt Basel wird ein neuer Ansatz zur Bekämpfung des invasiven Japankäfers verfolgt. Ab dem kommenden Montag werden Fadenwürmer, auch bekannt als Nematoden, auf Sportrasenflächen, in öffentlichen Parkanlagen und Wiesenflächen ausgebracht. Diese Maßnahme wurde von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft initiiert, um die Larven des Japankäfers zu bekämpfen, die sich in den betroffenen Gebieten ausbreiten könnten.

Der Japankäfer und seine Bedrohung

Der Japankäfer, der ursprünglich aus Asien stammt, hat sich in den letzten Jahren in Europa ausgebreitet und ist mittlerweile auch in der Schweiz angekommen. Er ist als Schädling eingestuft und kann erhebliche Schäden an über 400 Pflanzenarten verursachen, einschließlich Obst- und Weinbau. Die Käfer ernähren sich von Blättern, Blüten und Früchten und können somit die Erträge in der Landwirtschaft stark beeinträchtigen.

Maßnahmen zur Bekämpfung des Schädlings

Die Bekämpfung des Japankäfers in Basel umfasst mehrere Maßnahmen. Zunächst wurde ein Bewässerungsstopp für Grünflächen eingeführt, um die Bedingungen für die Eiablage der Käfer zu verschlechtern. Laut einem Bericht der Behörden wurden seit dem 14. August in den Befalls- und Pufferzonen keine weiteren Käfer mehr in den Fallen gefangen, was darauf hindeutet, dass die Hauptflugsaison des Japankäfers beendet ist.

Dennoch ist die Gefahr nicht gebannt, da die Behörden befürchten, dass die Käfer Eier in den Rasenflächen abgelegt haben. Daher wird ab Montag die Behandlung mit Nematoden durchgeführt. Diese Fadenwürmer sind nur unter dem Mikroskop sichtbar und dringen in die Larven des Japankäfers ein, um sie abzutöten. Die Behandlung erfordert eine gründliche Bewässerung der betroffenen Flächen, um optimale Bedingungen für die Nematoden zu schaffen.

Die Rolle der Nematoden

Die eingesetzten Nematodenstämme sind speziell darauf ausgelegt, gegen die Larven des Japankäfers sowie gegen die Larven anderer Schädlinge wie Dickmaulrüssler und Gartenlaubkäfer vorzugehen. Für Menschen und andere Tiere sind diese Fadenwürmer unbedenklich, da sie nach kurzer Zeit wieder absterben. Um die Erfolgschancen der Behandlung zu erhöhen, wird empfohlen, die Anwendung in mehreren Schritten durchzuführen.

Auswirkungen auf die Region

Die Ausbreitung des Japankäfers hat auch Auswirkungen auf die angrenzenden Regionen, insbesondere im Landkreis Lörrach in Deutschland. Dort wurden Pufferzonen eingerichtet, in denen bestimmte Maßnahmen zur Eindämmung des Schädlings gelten. So dürfen beispielsweise Pflanzenmaterialien aus diesen Zonen nur an bestimmten Stellen abgeladen werden, um eine weitere Verbreitung des Käfers zu verhindern.

Die Winzer in der Region zeigen sich besorgt über die mögliche Bedrohung ihrer Ernte. Einige haben bereits Maßnahmen ergriffen, um mögliche Käferbefälle in ihren Weinbergen zu überwachen. Die Behörden empfehlen den Landwirten, ihre Felder regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls zu überprüfen.

Fazit

Die Bekämpfung des Japankäfers in Basel stellt eine wichtige Maßnahme zum Schutz der lokalen Flora und Landwirtschaft dar. Die Einführung von Nematoden als biologische Bekämpfungsmethode könnte ein effektiver Weg sein, um die Ausbreitung dieses gefährlichen Schädlings zu kontrollieren. Die Behörden werden die Situation weiterhin beobachten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen, um die Region vor den Folgen des Japankäfers zu schützen.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten von verschiedenen Nachrichtenagenturen, darunter die Zeit Online, Verlagshaus Jaumann, Basler Zeitung und SWR Aktuell.

Weitere
Artikel