Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass zwischen Emmerich und Oberhausen erneut Sperrungen aufgrund des Gleisausbaus erforderlich sind. Diese Bauarbeiten, die einen dreigleisigen Ausbau der Strecke zum Ziel haben, werden voraussichtlich eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Die intensive Bauphase soll im November 2024 beginnen und bis Mitte Mai 2026 andauern, wie der Bahn-Projektleiter Stefan Ventzke am Donnerstag mitteilte.
Die Bauarbeiten konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Voerde-Friedrichsfeld und Wesel am Niederrhein. Während der Bauzeit müssen Pendler mit erheblichen Einschränkungen rechnen, da es zu Vollsperrungen kommen wird. Diese sind für den November 2024, sowie für die Monate Juli und August 2025 und Ende Oktober 2025 geplant. Auch zum Abschluss der Arbeiten im April und Mai 2026 wird es zu weiteren Sperrungen kommen.
In den Zeiten der Vollsperrungen wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Betroffen sind unter anderem die Verbindungen Wesel-Oberhausen (RE5, RE49), Oberhausen-Arnheim (RE19) und Duisburg-Oberhausen (RE44). In den übrigen Zeiträumen soll ein eingleisiger Verkehr auf der Strecke ermöglicht werden.
Die angekündigten Bauarbeiten stellen eine Herausforderung für die Fahrgäste und Anwohner dar. Ventzke räumte ein, dass die intensive Bauzeit zwar eine notwendige Maßnahme darstellt, um den Ausbau voranzutreiben, jedoch auch mit Unannehmlichkeiten verbunden ist. Die Deutsche Bahn hat bereits Gespräche mit den Verkehrsunternehmen und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) geführt, um die Situation für die Pendler zu verbessern. Die Kritik an überfüllten Bussen im Schienenersatzverkehr sei angekommen, so Ventzke.
Ein zentrales Element der Bauarbeiten ist der Neubau der Eisenbahnbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Diese neue Brücke muss aufgrund der Anforderungen des Schiffsverkehrs 1,5 Meter höher gebaut werden als die bestehende. Neben dem Brückenbau wird die Deutsche Bahn auch an Gleisen, Schallschutzwänden und der allgemeinen Infrastruktur arbeiten. Ein provisorischer Bahnhof wird in Voerde-Friedrichsfeld errichtet, um die Anschlussmöglichkeiten während der Bauzeit zu gewährleisten.
Die Gesamtkosten für die Bauarbeiten werden auf etwa 500 bis 600 Millionen Euro geschätzt. Der Abschluss der Arbeiten im Mai 2026 wird jedoch nur eine Zwischenetappe in einem umfassenderen Projekt darstellen. Die Strecke Emmerich-Oberhausen ist ein wichtiger Teil des Güterverkehrsweges von Rotterdam bis Genua. Durch den dreigleisigen Ausbau erhofft sich die Deutsche Bahn nicht nur eine Verbesserung im Güterverkehr, sondern auch eine Steigerung der Fahrgastzahlen im Nahverkehr.
Die bevorstehenden Sperrungen und Bauarbeiten am Niederrhein sind Teil eines größeren Plans zur Modernisierung und Erweiterung der Bahninfrastruktur. Während die Maßnahmen für die Pendler und Anwohner zunächst mit Einschränkungen und Unannehmlichkeiten verbunden sind, zielt die Deutsche Bahn darauf ab, die Qualität und Effizienz des Bahnverkehrs langfristig zu verbessern.
Die Deutsche Bahn wird weiterhin über den Fortschritt der Bauarbeiten informieren und empfiehlt den Fahrgästen, sich regelmäßig über Änderungen im Fahrplan und den Schienenersatzverkehr zu informieren.
Quellen: ZEIT ONLINE, NRZ, Bahnblogstelle, DB InfraGO.
