Der politische Aschermittwoch in Bayern, traditionell ein Tag der deftigen politischen Auseinandersetzungen, fand auch 2025, kurz nach der Bundestagswahl, statt. Wie die Passauer Neue Presse berichtete, luden die Parteien zu Veranstaltungen in ganz Bayern, hauptsächlich in Niederbayern. Das Zentrum des Geschehens war Passau, wo die CSU in der Dreiländerhalle tagte. Weitere Veranstaltungsorte waren Vilshofen (SPD), Landshut (Grüne), Deggendorf (Freie Wähler), Dingolfing (FDP), Thyrnau (Linke), Tiefenbach (BSW) und Osterhofen (AfD).
Für die CSU stand in Passau Parteichef Markus Söder im Mittelpunkt. Wie der Merkur berichtete, war die Erwartungshaltung der Besucher klar: Ein kraftvoller Schlagabtausch mit den politischen Gegnern. Im Vorjahr hatte Söder die Veranstaltung mit den Worten „Heut‘ gibt es freie Fahrt“ eröffnet und eine Warnung an die „Experten der Political Correctness“ ausgesprochen. Obwohl die CSU ihr Ergebnis der Bundestagswahl laut Süddeutscher Zeitung mit 37,2 Prozent der Zweitstimmen als stärkste Kraft verteidigen konnte, musste Söder sich wohl auch kritischen Fragen stellen, insbesondere zum Abschneiden der AfD in Niederbayern. Die Süddeutsche Zeitung spekulierte zudem, ob Söder die SPD schonen würde, angesichts der laufenden Sondierungsgespräche in Berlin. Weniger Zurückhaltung wurde gegenüber den Grünen und den Freien Wählern erwartet, insbesondere nach den Spannungen zwischen Söder und Aiwanger im Vorfeld der Wahl.
Die Freien Wähler trafen sich in Deggendorf mit Hubert Aiwanger als Hauptredner. Nach dem enttäuschenden Ergebnis bei der Bundestagswahl, wie die Süddeutsche Zeitung analysierte, war die Stimmung innerhalb der Partei gedämpft. Es wurde erwartet, dass Aiwanger sich in seiner Rede kritisch mit dem Koalitionspartner CSU auseinandersetzen würde. Die Süddeutsche Zeitung zitierte die Generalsekretärin Susann Enders mit den Worten: „Wir sind keine Unterorganisation der CSU“. Die AfD feierte ihren Wahlerfolg in Osterhofen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, erreichte die Partei in Bayern 19 Prozent. Neben Landeschef Stephan Protschka und Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner sprachen auch Gäste aus Österreich und Thüringen.
Die Grünen veranstalteten ihren Aschermittwoch in Landshut mit Bundeschef Felix Banaszak und der bayerischen Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, planten die Grünen im Anschluss an die Reden einen Stammtisch, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die SPD tagte in Vilshofen. Ursprünglich war Arbeitsminister Hubertus Heil als Redner vorgesehen, doch wie der Deutschlandfunk meldete, wurde er kurzfristig durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach ersetzt. Die Linke feierte ihren Wahlerfolg in Thyrnau. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, erreichte die Partei in Bayern 5,7 Prozent. Als Redner traten unter anderem Gregor Gysi und Nicole Gohlke auf.
Die FDP, die den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst hatte, traf sich in Dingolfing. Redner waren unter anderem Christian Dürr und der Landrat Peter von der Grün, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Auch die ÖDP und die Bayernpartei veranstalteten Aschermittwochstreffen.
Verwendete Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/politischer-aschermittwoch-csu-freie-waehler-afd-gruene-spd-linke-bsw-li.3210706
https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/politischer-aschermittwoch-2025-alle-veranstaltungen-zum-mitlesen-im-newsblog-17991712
https://www.merkur.de/politik/csu-begeht-den-politischen-aschermittwoch-2025-soeder-mit-von-der-partie-tv-heute-live-zr-93607902.html
https://www.deutschlandfunk.de/politischer-aschermittwoch-der-parteien-128.html