5.3.2025
Peter Sichel (1922-2024): Vom Wein zum Geheimdienst und zurück
Peter Sichel: Vom Weinhändler zum CIA-Agenten und zurück

Peter Sichel: Vom Weinhändler zum CIA-Agenten und zurück

Peter Sichel, dessen Leben die Geschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt, verstarb am 24. Februar im Alter von 102 Jahren in seiner Wohnung in Manhattan. Wie die FAZ berichtet, war Sichel ein Mann mit einer außergewöhnlichen Biografie: Er floh vor den Nazis, arbeitete für die CIA im Kalten Krieg und wurde schließlich ein bekannter Weinhändler in New York.

Geboren 1922 in Mainz als Sohn jüdischer Weinhändler, wurde Sichel im Alter von 19 Jahren in die USA geschickt. Wie die Zeit in einer Meldung der DPA wiedergab, schickten ihn seine Eltern kurz nach der Machtergreifung der Nazis zusammen mit seiner Schwester auf ein Internat nach England. 1941 floh die Familie über Frankreich, Spanien und Portugal in die Vereinigten Staaten. Sichel selbst beschrieb später, wie Wikipedia berichtet, seine Jugend als einen stetigen Kampf zwischen dem Versuch "auszuwandern, um der Verfolgung zu entgehen" und dem "als Flüchtling zu überleben".

Kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor meldete sich Sichel, der erst wenige Monate in den USA war, zum Militärdienst. Nach zwei Jahren begann seine Karriere beim amerikanischen Auslandsgeheimdienst OSS, dem Vorläufer der CIA. Wie die FAZ berichtet, leitete er als "Wunderknabe" Anfang der 1950er Jahre zeitweise die CIA-Vertretung in West-Berlin. Diese Zeit im Kalten Krieg bezeichnete er später als die interessanteste Phase seines Lebens: "Eine ganz neue Welt musste geschaffen werden, und wir wussten noch nicht, wie wir das machen sollen." Laut Wine Spectator verließ Sichel den Geheimdienst nach 16 Jahren, da seine persönlichen Ansichten über Amerikas Rolle im Kalten Krieg von der offiziellen Politik abwichen. Einen Schritt, den er, wie die FAZ berichtet, nie bereut habe.

1959 übernahm Sichel die Leitung des Weinimports H. Sichel Sons in New York. Er machte den deutschen Weißwein-Cuvée "Liebfrauenmilch", bekannt als "Blue Nun", in den USA populär. Wie aus seinen Memoiren, "The Secrets of My Life", hervorgeht, pflegte sein Vater zu sagen, man brauche im Leben drei Dinge: einen guten Arzt, einen guten Anwalt und einen guten Weinhändler. Laut Geni.com beschreibt Sichel in seinen Memoiren auch die Machtergreifung der Nazis, die Einstellungen deutscher Juden zum Judentum und die Herausforderungen der US-Geheimdienste im Kalten Krieg.

Bis ins hohe Alter blieb Sichel aktiv, las täglich Zeitungen in mehreren Sprachen und beantwortete E-Mails. Wie die FAZ berichtet, trank er aus gesundheitlichen Gründen zuletzt nur noch selten ein Glas Wein. Kurz vor seinem 100. Geburtstag sagte er, er merke nicht, dass er älter werde, obwohl Lupe und Tabletten bereits neben seinem Laptop lagen. Der Tod seiner Frau Stella wenige Monate zuvor hatte ihn schwer getroffen. Seine Bewunderung galt seinen fünf Enkeln und deren Art, das Leben zu meistern.

Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/cia-agent-und-weinhaendler-peter-sichel-mit-102-jahren-gestorben-110336314.html

https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Sichel

https://www.geni.com/people/Peter-Sichel/6000000045397505926

https://www.winespectator.com/articles/a-spy-in-the-cellar-52860

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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