In Kiel kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen der Müllabfuhr aufgrund von Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, begann der Streik am 5. März 2025 und dauerte zunächst drei Tage an. Die Beschäftigten des Abfallwirtschaftsbetriebs Kiel (ABK) beteiligten sich an den Warnstreiks, die von der komba Gewerkschaft ausgerufen wurden. Der ABK selbst bestätigte, dass die Belegschaft auch in der darauffolgenden Woche von Montag bis Donnerstag streiken würde.
Wie der Stern ebenfalls unter Berufung auf die dpa berichtet, fallen voraussichtlich alle Touren an den Streiktagen aus. Eine nachträgliche Abholung der Abfallbehälter sei nicht möglich. Bio-, Papier- und Restmülltonnen werden erst wieder zum nächsten regulären Abfuhrtermin geleert. Der ABK arbeite jedoch an Maßnahmen, „um in schwierigen Bereichen wie zum Beispiel Großwohnanlagen oder Straßen mit hoher Wohndichte die Auswirkungen des Streiks zu entschärfen.“
Die Kieler Nachrichten berichteten bereits am 3. März von einem Müllchaos in Kiel-Gaarden, da die Restmülltonnen dort aufgrund des Streiks fast 14 Tage nicht geleert wurden. Die Situation führte zu überfüllten Müllbehältern und losem Müll auf Gehwegen und Straßen.
Auch weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes in Schleswig-Holstein sind von Warnstreiks betroffen. Wie die Zeit meldet, sind vor allem der Gesundheitsdienst sowie der Sozial- und Erziehungsdienst betroffen, darunter Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Rettungsdienste. Auch Schwimmbäder und Theater könnten bestreikt werden. Am Donnerstag, den 6. März, fand ein landesweiter Aktionstag mit einer großen Kundgebung in Kiel statt. Die Gewerkschaften fordern in der Tarifrunde von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.
Bereits im Februar hatte die Tagesschau über drohende Warnstreiks im öffentlichen Dienst berichtet. ver.di-Chef Frank Werneke kündigte damals an, dass die Arbeitskampfmaßnahmen noch vor der Bundestagswahl ausgeweitet würden, sollten die Arbeitgeber kein Angebot vorlegen. Auch Kitas, der Nahverkehr und die Müllabfuhr könnten „überall im Land“ betroffen sein.
Der ABK informierte am 26. Februar auf seiner Webseite über einen Streik am 25. Februar, bei dem sämtliche Anlagen geschlossen blieben und die Mülltonnen nicht geleert wurden. Am 5. März meldete der ABK weiterhin Einschränkungen bei der Müllabfuhr aufgrund des hohen Krankenstandes und der Streikauswirkungen. Besonders betroffen sei die Abfuhr der Biotonnen. Nicht geleerte Restmüll- und Papiertonnen würden möglichst zeitnah abgefahren.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/05/warnstreiks-keine-muellabfuhr-in-kiel
https://www.abki.de/news-detail/streik-am-5-februar-beim-abk.html
https://www.abki.de/news-detail/weiter-einschraenkungen-bei-muellabfuhr.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/warnstreiks-oeffentlicher-dienst-154.html
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/vor-den-tarifverhandlungen--warnstreiks--keine-muellabfuhr-in-kiel-35520214.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/muellchaos-in-kiel-gaarden-streik-legt-abfallentsorgung-lahm-MOY2POJWSNDB7MMNMXQVKJ7L4I.html
