Die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth müssen ihr Programm für das Jubiläumsjahr 2026 aufgrund gestiegener Kosten, vor allem im Personalbereich, deutlich reduzieren. In einer offiziellen Mitteilung der Festspiele heißt es: "Die aktuellen Kostenentwicklungen stellen die Bayreuther Festspiele vor große Herausforderungen. In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es geboten, zur Sicherung der Spielzeitplanungen für die Folgejahre, die ursprüngliche Planung der Jubiläumsspielzeit anzupassen." Ursprünglich war geplant, alle zum Standardrepertoire gehörenden Wagner-Opern sowie "Rienzi" aufzuführen, wie die Zeit berichtet.
Trotz eines hohen Eigenfinanzierungsgrads von über 55 Prozent betonen die Festspiele, dass die zusätzlich benötigten Finanzmittel für das geplante Jubiläumsprogramm nicht selbst aufgebracht werden können. Auch die Gesellschafter – Bundesrepublik Deutschland, Freistaat Bayern, Stadt Bayreuth und der Förderverein der Freunde von Bayreuth – können aufgrund der allgemeinen Haushalts- und Wirtschaftslage keine deutlich höheren Zuschüsse gewähren. Dpa zufolge hatten Bund und Freistaat erst im Mai ihre Gesellschafteranteile an der Festspiel-GmbH erhöht, nachdem die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth ihre Zahlungen reduziert hatte.
Anstelle der ursprünglich geplanten elf Opern werden 2026 nur sieben Werke zu sehen sein. Vorgesehen sind eine Neuinszenierung von "Rienzi", Wiederaufnahmen von "Der fliegende Holländer" und "Parsifal" sowie ein "besonderer Ring des Nibelungen". Details zu letzterem stehen noch aus, jedoch wird der Ring-Zyklus nicht in der Inszenierung von Valentin Schwarz gezeigt, wie der Stern berichtet. Somit entfallen "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg", "Lohengrin" unter der Leitung von Christian Thielemann und "Tannhäuser" in der Regie von Tobias Kratzer. Eröffnet werden die Festspiele mit Beethovens 9. Sinfonie, die Richard Wagner 1872 im Markgräflichen Opernhaus dirigierte.
Bereits Ende 2023 hatten die Bayreuther Festspiele einen Sparplan beschlossen, der unter anderem eine Verkleinerung des Festspielchores um 40 Prozent vorsah, wie unter anderem die Stuttgarter Zeitung berichtete. Begründet wurden die Maßnahmen mit gestiegenen Energie- und Personalkosten. Festspielchefin Katharina Wagner verteidigte die Einsparungen damals mit den Worten: "Wir sparen ja nicht aus Spaß." Der zusätzliche Finanzbedarf in den Folgejahren beläuft sich laut Festspielen auf mehrere Millionen Euro. Die Einsparungen betreffen alle Abteilungen und Bereiche.
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