Am 10. Dezember 2024 begann vor dem Landgericht Lübeck der Prozess gegen einen 34-Jährigen. Ihm wird vorgeworfen, versucht zu haben, seine Ex-Freundin und deren neuen Partner mit einem Molotowcocktail zu töten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, will sich der Angeklagte am 8. Januar 2025 zu den Vorwürfen äußern. Diese Information stammt von seinem Verteidiger, Kai Wohlschläger, der dies zu Verhandlungsbeginn bekanntgab. Sieben Verhandlungstage sind geplant, ein Urteil wird am 27. Januar erwartet.
Die Staatsanwältin Mareike Lindner schilderte laut dpa den Tathergang wie folgt: Am Vormittag des 13. Juni teilte die damals 15-jährige Freundin dem Angeklagten auf einem Supermarktparkplatz in Lübeck mit, dass sie die Beziehung beenden wolle. Der Angeklagte akzeptierte die Trennung offenbar nicht und suchte am Abend desselben Tages die Wohnung auf, in der die junge Frau mit ihrem neuen Partner lebte. Die Zeit berichtet, dass er ein Fenster der Erdgeschosswohnung mit einem Stein eingeschlagen und anschließend einen mit Benzin gefüllten Brandsatz in die Wohnung geworfen haben soll. Die Flasche zerbrach glücklicherweise nicht, sodass nur ein kleines Feuer entstand, das das Paar mit einer Bettdecke löschen konnte.
Staatsanwältin Lindner betonte die potenzielle Gefahr der Tat: "Hätte sich das Feuer ausgebreitet, wären nicht nur das Paar in der Erdgeschosswohnung, sondern alle Bewohner des Mehrfamilienhauses gefährdet gewesen." Der Vorfall reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher Fälle von Beziehungstaten. Der WDR berichtete am 25. November 2024 über einen Fall in Hagen, bei dem ein Mann versuchte, seine Ehefrau und weitere Personen durch Schüsse zu töten. Auch hier spielte ein familiäres Motiv eine Rolle. Ein weiterer Fall ereignete sich laut Schwäbische.de am 17. Juni in Winterlingen, wo ein 23-Jähriger seinen Nebenbuhler mit einem Messer angriff. Auch hier gehen die Ermittler von einer Beziehungstat aus. Diese Fälle zeigen die zunehmende Gewalt im Kontext von Trennungen und Beziehungskonflikten.
Radio Köln berichtete am 22. Oktober 2024 über einen Prozessauftakt am Kölner Landgericht. Ein 35-jähriger Mann ist dort wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Nötigung und Bedrohung angeklagt, nachdem er seine Ex-Partnerin mit einem Messer angegriffen haben soll. Auch in Leipzig verhandelte das Landgericht am 26. September 2024 einen Fall von versuchtem Mord. Der Angeklagte attackierte dort mit einer Axt die Wohnungstür seiner Ex-Partnerin, wie die Leipziger Zeitung berichtete. In Darmstadt begann am 10. Dezember 2024 ein Prozess gegen einen 53-Jährigen, der seine Ex-Freundin erschlagen haben soll, wie WNOZ berichtete. Der Nordschleswiger berichtete am 12. November 2024 über einen Fall in Flensburg, bei dem ein Mann wegen versuchten Mordes an seiner Ex-Freundin zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.