25.10.2024
Biberbauten am BER erfordern Maßnahmen zum Schutz des Regenabflusses

Biberbauten am BER: Abschussgenehmigung erteilt

Der Landkreis Dahme-Spreewald hat eine Allgemeinverfügung erlassen, die den Abschuss von Bibern an einem Graben des Hauptstadtflughafens BER erlaubt. Wie eine Sprecherin des Landkreises mitteilte, darf der Wasser- und Bodenverband „Dahme-Notte“ in bestimmten Bereichen des Selchower Flutgrabens die Tiere entnehmen oder vergrämen. Die Genehmigung gilt vorerst bis März des kommenden Jahres. Wie die Zeit berichtet, wurde die Genehmigung aufgrund der Beeinträchtigung des Regenabflusses erteilt. (Zeit Online)

Hintergrund: Regenabfluss und Flughafensicherheit

Die Biberbauten haben in den vergangenen Jahren wiederholt zu Rückstau und Verstopfungen von Wehranlagen und Ableitungen aus Grundstücken und Verkehrsflächen geführt, so die Kreisverwaltung. Der Selchower Flutgraben spielt eine entscheidende Rolle bei der Ableitung von Niederschlagswasser des Flughafens BER. Die Aktivitäten der Biber beeinträchtigen den geregelten Ablauf des Wassers und könnten ernsthafte wirtschaftliche Schäden verursachen, erklärte die Sprecherin. Die Süddeutsche Zeitung berichtet ebenfalls über die Problematik und zitiert die Kreissprecherin mit den möglichen wirtschaftlichen Schäden. (Süddeutsche Zeitung)

Planfeststellungsbeschluss und Flugbetrieb

Der Planfeststellungsbeschluss zum Flughafen BER schreibt die Ableitung einer festgelegten Niederschlagsmenge von zwei Kubikmetern pro Sekunde durch den Selchower Flutgraben vor. Diese Vorgabe ist essentiell für die Aufrechterhaltung und Sicherung des Flugbetriebes am BER, betonte die Sprecherin. Der Tagesspiegel erwähnt ebenfalls die bereits bestehenden Konflikte mit Bibern in Brandenburg, insbesondere im Zusammenhang mit dem Oder-Hochwasser. (Der Tagesspiegel)

Besonderer Schutz und Ausnahmeregelungen

Biber stehen unter besonderem Schutz. Die Biberverordnung des Landes Brandenburg erlaubt jedoch in Ausnahmefällen, wie beispielsweise bei Hochwasser, den Abschuss der Tiere. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, wurden zuletzt beim Hochwasser entlang der Oder zahlreiche Biber erlegt, da ihre Grabungen die Deiche gefährdeten. (Mitteldeutsche Zeitung) Ähnliche Maßnahmen wurden auch im Tiergarten Berlin ergriffen, wo Bäume weiß gestrichen wurden, um die Biber vom Annagen abzuhalten. (Stern)

Kontroverse und Diskussion

Die Entscheidung zum Abschuss der Biber am BER dürfte erneut Diskussionen über den Umgang mit dem streng geschützten Nagetier auslösen. Während die Behörden die Notwendigkeit der Maßnahme zum Schutz der Flughafeninfrastruktur betonen, sehen Tierschützer in solchen Maßnahmen einen Eingriff in den natürlichen Lebensraum der Tiere und fordern alternative Lösungen. Die Volksstimme berichtet über ähnliche Fälle, in denen Biber für Schäden verantwortlich gemacht wurden. (Volksstimme)

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