28.10.2024
Biodiversitätsgipfel in Cali Der Kampf um den Frieden mit der Natur

UN-Biodiversitätskonferenz in Cali: Was kostet der Frieden mit der Natur?

In Cali, Kolumbien, findet derzeit die 16. UN-Konferenz zur Biodiversität (CBD COP 16) statt. Das Motto: "Frieden mit der Natur". Doch wie viel ist die Welt bereit, für diesen Frieden zu zahlen? Die Konferenz steht im Zeichen des 2022 in Montreal verabschiedeten Weltnaturabkommens. Ein ambitionierter Plan, der den Schutz der Ökosysteme, der Artenvielfalt und der genetischen Ressourcen zum Ziel hat. Doch die Umsetzung des Abkommens ist kostspielig. Schätzungen der UN zufolge werden jährlich 700 Milliarden US-Dollar benötigt, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.

Doch die Finanzierung des Naturschutzes ist ein Streitpunkt. Die Industrieländer, die historisch am stärksten zur Zerstörung der Natur beigetragen haben, werden aufgefordert, mehr Verantwortung zu übernehmen und die Finanzierung des Naturschutzes in den Entwicklungsländern zu erhöhen. Die Entwicklungsländer hingegen pochen auf ihre Souveränität und fordern mehr Mitsprache bei der Ausgestaltung der Naturschutzmaßnahmen.

Ein weiteres wichtiges Thema der Konferenz ist die Frage, wie der Naturschutz mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden kann. Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen ist in vielen Ländern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch diese Ausbeutung hat oft verheerende Folgen für die Umwelt. Die Herausforderung besteht darin, nachhaltige Wirtschaftsmodelle zu entwickeln, die sowohl die Umwelt schonen als auch Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen.

Die UN-Biodiversitätskonferenz in Cali ist ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt. Ob es gelingt, die ambitionierten Ziele des Weltnaturabkommens zu erreichen, hängt jedoch maßgeblich von der Bereitschaft der Staatengemeinschaft ab, die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen und konkrete Maßnahmen zum Schutz der Natur zu ergreifen.

Die Konferenz in Cali ist nicht nur für die Umwelt von großer Bedeutung, sondern auch für die Wirtschaft. Denn der Verlust der Biodiversität hat auch massive wirtschaftliche Folgen. So schätzt die Weltbank, dass der Verlust der Ökosystemleistungen bis zum Jahr 2050 jährlich zu einem Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts um bis zu 2,7 Billionen US-Dollar führen könnte.

Die UN-Biodiversitätskonferenz in Cali ist eine Chance, den Kurs zu ändern und den "Frieden mit der Natur" zu schließen. Ob diese Chance genutzt wird, bleibt abzuwarten.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/biodiversitaetskonferenz-in-kolumbien-was-kostet-der-frieden-mit-der-natur-110074813.html
  • https://www.bmuv.de/pressemitteilung/weltnaturkonferenz-in-cali-konkrete-schritte-fuer-den-schutz-der-natur+49
  • https://www.nafor.de/zusammenbruch-der-dienste-der-natur-wuerde-weltwirtschaft-jedes-jahr-billionen-dollar-kosten/
  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/naturschutz-abkommen-in-cali-naturzerstoerung-ist-zerstoerung-der-wirtschaft-110055904.html
  • https://www.deutschlandfunk.de/zusammenbruch-der-dienste-der-natur-wuerde-weltwirtschaft-jedes-jahr-billionen-dollar-kosten-100.html
  • https://www.mdr.de/wissen/un-weltnaturkonferenz-biodiversitaet-cali-columbien-100.html
  • https://akzente.giz.de/de/cop16-biodiversitaetskonferenz-2024-kolumbien
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