19.10.2024
Blauzungenkrankheit erreicht Nordwestmecklenburg

Blauzungenkrankheit auch im Kreis Nordwestmecklenburg

Die Blauzungenkrankheit, eine durch das Bluetongue-Virus (BTV) verursachte Tierseuche, hat nun auch den Landkreis Nordwestmecklenburg erreicht. Dies wurde am 23. August 2024 bekannt gegeben, nachdem in einer Hobbyschafhaltung in Groß Trebbow zwei Mutterschafe schwer erkrankt waren. Bei einem der Tiere wurde das Virus nachgewiesen, während das andere Tier ebenfalls Symptome zeigte, jedoch nicht getestet wurde.

Erste Fälle in Nordwestmecklenburg

Die betroffenen Schafe wiesen typische Symptome wie Fieber, Schluckbeschwerden und eine Verfärbung des Mauls auf. Beide Tiere waren nicht gegen das Virus geimpft, was die Schwere der Erkrankung beeinflusste. Laut den Informationen des Landkreises ist die Behandlung der Infektion begrenzt, und gesunde Tiere haben bessere Überlebenschancen als geschwächte. Insbesondere bei Schafen kann die Krankheit tödlich verlaufen.

Hintergrund zur Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern durch kleine, blutsaugende Mücken, die als Gnitzen bekannt sind. Diese Insekten sind besonders aktiv in warmen und feuchten Bedingungen. Der erste Ausbruch des Serotyps 3 in Deutschland wurde im Oktober 2023 in Nordrhein-Westfalen festgestellt. Seitdem sind auch andere Bundesländer wie Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen betroffen.

Impfung und Präventionsmaßnahmen

Um die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit zu verhindern, wird Tierhaltern dringend zur Impfung ihrer Bestände geraten. Seit dem 25. Juni 2024 ist die freiwillige Impfung gegen das BTV-3 Virus in Deutschland zugelassen. Die Tierseuchenkasse Mecklenburg-Vorpommern unterstützt diese Maßnahme finanziell, um die Kosten für die Tierhalter zu reduzieren. Es wird empfohlen, die Tiere vor der Hauptflugzeit der Gnitzen zu impfen, um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten.

Öffentliche Gesundheit und Sicherheit

Für Menschen ist das Virus der Blauzungenkrankheit ungefährlich. Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten ist ohne Bedenken möglich. Die Behörden betonen, dass die Krankheit keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt, was für die Verbraucher eine wichtige Information ist.

Aktuelle Situation und Ausblick

Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit in Deutschland hat dazu geführt, dass alle Bundesländer ihren Status als BTV-frei verloren haben. Dies bedeutet, dass Handelsbeschränkungen für den Transport von Tieren und Zuchtmaterial bestehen. Tierhalter sollten sich über die aktuellen Vorschriften und Möglichkeiten zur Impfung informieren, um ihre Bestände zu schützen.

Fazit

Die Blauzungenkrankheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Tierhaltung in Nordwestmecklenburg und darüber hinaus dar. Die rechtzeitige Impfung und die Einhaltung von Präventionsmaßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung dieser Krankheit zu kontrollieren und die Gesundheit der Tiere zu schützen.

Quellen: NDR, dpa, Friedrich-Loeffler-Institut

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