Die Börse Stuttgart rechnet mit einem deutlichen Anstieg des Handels mit Kryptowährungen in den kommenden Jahren. Wie der Chef der Gruppe Börse Stuttgart, Matthias Voelkel, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, dürfte die kryptofreundliche Haltung der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump sowie die neue EU-Regulierung für den Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen den Markt weiter befeuern.
"Die neue US-Administration ist sehr kryptofreundlich", erklärte Voelkel. Dies und die neuen Vorgaben innerhalb der Europäischen Union würden voraussichtlich zu einem regen Handel führen. Auch große Banken öffneten sich dem Thema Kryptowährungen zunehmend.
Laut Voelkel gibt es in Europa derzeit 30 bis 40 Millionen Kunden, die Bitcoin und andere Kryptowährungen besitzen. Bis Ende des Jahrzehnts könnte diese Zahl Studien zufolge auf 100 bis 150 Millionen Menschen ansteigen. Der Bitcoin-Kurs befindet sich seit etwa zwei Jahren in einem Aufwärtstrend, der zuletzt durch die Wahl von Trump zum US-Präsidenten zusätzlichen Schub erhielt.
Wie die Zeit berichtete, verzeichnete die Börse Stuttgart im November und Dezember Handelsumsätze, die zu den historisch höchsten zählten. Voelkel betonte jedoch auch die Volatilität des noch jungen Marktes: "Es kann somit auch zu extremen Rückschlägen kommen. Wichtig ist, sich nicht mit unseriösen Akteuren einzulassen."
Seit Anfang des Jahres gibt es eine EU-Richtlinie, die Dienstleistungen im Kryptomarkt klar reguliert. Akteure in diesem Bereich müssen nun eine Lizenz für den Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen vorweisen. Die Gruppe Börse Stuttgart verfügt nach eigenen Angaben seit dem Start ihres Digitalgeschäfts 2019 über die nötigen Lizenzen in Deutschland.
"Die neue EU-Regulierung sorgt auch dafür, dass der Markt noch reifer und seriöser wird", sagte Voelkel. Die Börsengruppe bietet Banken und anderen Finanzinstitutionen die Infrastruktur für den Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen. Inzwischen bediene man in diesem Bereich ein knappes Dutzend institutionelle Kunden.
Etwa ein Viertel ihrer Gesamterträge macht die Börsengruppe mittlerweile im Geschäft rund um Kryptowährungen und die entsprechenden Dienstleistungen. Konkrete Zahlen nannte der Manager nicht.
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