Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) hat seinen Einflussbereich erweitert und einen neuen Landesverband in Hessen gegründet. Damit ist die Partei nun in insgesamt elf Bundesländern vertreten. Wie die Zeit berichtet, fand die Gründungsversammlung in Wiesbaden statt, bei der die Mitglieder den ehemaligen Linken-Politiker Ali Al-Dailami und den Unternehmer Oliver Jeschonnek zu Vorsitzenden wählten.
Al-Dailami, der auch Bundestagsabgeordneter ist, betonte die Bedeutung von Themen wie Krieg und Frieden, soziale Gerechtigkeit und Bildung für den Landesverband. Er äußerte sich besorgt über den Aufbau des NATO-Kommandos in Wiesbaden, das seiner Meinung nach die hessische Landeshauptstadt zu einem wichtigen Standort im Ukraine-Krieg mache. Im Falle einer Eskalation des Konflikts könnte dies auch Hessen zur Zielscheibe machen. Al-Dailami forderte Verhandlungen und ein Ende des Krieges. Des Weiteren kritisierte er die hohen Ausgaben für Rüstung, während gleichzeitig viele Menschen in Hessen in Armut leben. Er sprach sich für massive Investitionen in Bildung aus, um Chancengleichheit zu gewährleisten.
Oliver Jeschonnek, der zweite Vorsitzende des neuen Landesverbandes, ist ein Neuling in der Politik. Der 48-Jährige führt ein mittelständisches Beratungsunternehmen und betonte die Bedeutung von "wirtschaftlicher Vernunft". Er kritisierte die sich seiner Meinung nach verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, insbesondere die ausufernde Bürokratie, die schleppende Digitalisierung und die marode Infrastruktur.
Die Gründung des neuen Landesverbands ist ein weiterer Schritt im Parteiaufbau des BSW, das erst im Januar dieses Jahres gegründet wurde. Die Partei konnte bereits bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg zweistellige Ergebnisse erzielen und sieht sich als eine Alternative für Wähler, die mit den etablierten Parteien unzufrieden sind. Ob das BSW auch in Hessen an die Erfolge in anderen Bundesländern anknüpfen kann, werden die kommenden Wahlen zeigen.
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