19.10.2024
BVB unter Druck: Ansprüche und Herausforderungen nach dem Remis

BVB hadert mit Remis: „Als Borussia Dortmund müssen wir anders auftreten“

Nach dem torlosen Unentschieden gegen Werder Bremen am zweiten Spieltag der Bundesliga-Saison bleibt Borussia Dortmund in vielerlei Hinsicht hinter den eigenen Erwartungen zurück. Trainer Nuri Sahin äußerte sich nach dem Spiel unzufrieden und betonte, dass der BVB trotz eines Umbruchs im Kader und eines neuen Trainers bessere Leistungen zeigen müsse.

Obwohl es einige nachvollziehbare Gründe für die mäßige Leistung der Dortmunder gab, wie den Wechsel des Trainers und die Integration neuer Spieler, wollte Sahin diese als Ausreden nicht akzeptieren. „Das ist ein Prozess, klar. Aber bei Borussia Dortmund muss dieser Prozess schneller gehen. Für uns ist dieser Punkt heute natürlich viel zu wenig“, erklärte er. Sahin forderte von seiner Mannschaft, dass sie anders auftreten müsse, um den hohen Ansprüchen des Vereins gerecht zu werden.

Der BVB hatte in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Die Bremer Mannschaft, die mutig auftrat, stellte die Dortmunder vor einige Herausforderungen. Sahin stellte sein 3-4-3-System bereits früh auf eine 4-2-3-1-Formation um, um mehr Stabilität zu schaffen. Dennoch sah sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit einer weiteren Herausforderung gegenüber, als Nico Schlotterbeck in der 73. Minute nach einem Foul die Gelb-Rote Karte erhielt und die Dortmunder in Unterzahl spielen mussten.

„Bei uns ist jedes Spiel Entwicklung“, sagte Sahin und betonte, dass es wichtig sei, Spiele zu gewinnen, um diesen Prozess zu beschleunigen. Der Trainer, der erst kürzlich die Nachfolge von Edin Terzic angetreten hat, ist Teil eines umfassenden Umbruchs innerhalb des Vereins. Zusammen mit Sportdirektor Sebastian Kehl und dem neuen Kaderplaner Sven Mislintat hat Sahin in diesem Sommer Transfers im Wert von rund 80 Millionen Euro getätigt.

Ein weiteres Thema, das Sahin ansprach, war die „Brutalität des Geschäfts“ im Fußball. Der Abgang von Sébastien Haller, der am Vorabend des Spiels an den spanischen Klub CD Leganés verliehen wurde, verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen der Verein konfrontiert ist. „Er setzt sich mit uns in den Bus nach Bremen und später am Abend ist er dann weg“, sagte Sahin. Trotz dieser Schwierigkeiten betonte er, dass der Transfermarkt nicht als Ausrede für die schwache Leistung herangezogen werden dürfe.

Die Kaderplanung des BVB wurde nach dem Ende der Wechselfrist als positiv bewertet, auch wenn einige Beobachter befürchten, dass der Kader möglicherweise zu dünn besetzt ist, um die Herausforderungen in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League zu bewältigen. In der Partie gegen Bremen sah es so aus, als ob die Dortmunder in der Abwehr Probleme hatten, da bereits nach 52 Minuten alle vier Verteidiger eine Gelbe Karte erhalten hatten. Sahin hatte nur noch einen weiteren Abwehrspieler auf der Bank, den er vorsorglich einwechseln konnte.

Sportdirektor Kehl äußerte sich nach dem Spiel ebenfalls zu den Leistungen der Mannschaft und gab zu, dass der BVB kein gutes Spiel abgeliefert habe. Er betonte, dass die Entscheidungen der sportlichen Leitung in Bezug auf die Kaderplanung darauf abzielten, den Kader zu verschlanken und mit hungrigen, jungen Spielern aufzufüllen, die Spielzeit erhalten sollen.

Die Dortmunder stehen nun vor der Herausforderung, sich nach der Länderspielpause gegen den 1. FC Heidenheim zu beweisen. Die Erwartungen sind hoch, und die Verantwortlichen des Vereins hoffen, dass die Mannschaft aus den Erfahrungen in Bremen lernt und sich schnell verbessert, um den Ansprüchen des Vereins gerecht zu werden.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Borussia Dortmund trotz eines vielversprechenden Saisonstarts gegen Eintracht Frankfurt und einer soliden Leistung im DFB-Pokal gegen Phönix Lübeck in Bremen nicht überzeugen konnte. Die kommenden Spiele werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Mannschaft unter dem neuen Trainer Nuri Sahin entwickelt und ob sie in der Lage ist, die hohen Erwartungen zu erfüllen.

Quelle: FAZ, sport.de

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