19.10.2024
Umbruch bei Schleich: Veränderungen in der Logistik und neue Perspektiven für Mitarbeiter

Umstrukturierung bei Schleich: Übernahmeangebote für Mitarbeiter in der Logistik

Der Spielwarenhersteller Schleich, bekannt für seine detailreichen Kunststofffiguren, hat eine umfassende Umstrukturierung angekündigt, die sowohl den Hauptsitz als auch die Logistik betrifft. Das Unternehmen plant, seinen Hauptsitz von Schwäbisch Gmünd nach München zu verlegen, ein Schritt, der für viele Mitarbeiter und die Region von großer Bedeutung ist.

Details zur Umstrukturierung

Im Mai 2024 gab Schleich bekannt, dass der Umzug des Hauptsitzes zum 1. Januar 2025 erfolgen soll. Neben dem Umzug nach München wird auch ein neuer Standort in Prag eingerichtet, der unter anderem für Finanzaufgaben und den Kundenservice zuständig sein soll. Diese Entscheidung hat in der Region Schwäbisch Gmünd gemischte Reaktionen hervorgerufen, da viele Mitarbeiter von den Veränderungen betroffen sind.

Übernahmeangebote für Logistikmitarbeiter

Schleich hat nun eine Einigung mit dem Betriebsrat erzielt, die vorsieht, dass alle Mitarbeiter der Logistik Übernahmeangebote von einem neuen externen Partner erhalten, an den die Logistik übergeben wird. Laut Unternehmensangaben sind etwa 100 Mitarbeiter in der Logistik betroffen. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Mitarbeiter auch weiterhin in der Region arbeiten können, was von der Unternehmensführung als positiv hervorgehoben wurde.

Sozialverträgliche Lösungen

Für die betroffenen Mitarbeiter aus Schwäbisch Gmünd wird angeboten, an die neuen Standorte in München und Prag zu wechseln. Insgesamt könnten bis zu 140 Mitarbeiter von dieser Regelung betroffen sein. Für diejenigen, die nicht umziehen können oder möchten, sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Details zu diesen Lösungen wurden jedoch nicht veröffentlicht, was bei den Mitarbeitern Besorgnis ausgelöst hat.

Wirtschaftliche Hintergründe

Die Umstrukturierung erfolgt in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld. Schleich hat im Jahr 2023 einen Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 234 Millionen Euro verzeichnet, nachdem der Umsatz im Jahr 2022 noch bei 275 Millionen Euro lag. Der Rückgang wird unter anderem auf die nachlassende Nachfrage nach Spielwaren während der Pandemie zurückgeführt, was die Kauflaune der Verbraucher gedämpft hat.

Globale Präsenz und zukünftige Ausrichtung

Schleich beschäftigt weltweit rund 480 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in über 60 Ländern. Der Großteil des Geschäfts wird außerhalb Deutschlands abgewickelt. Die Neuausrichtung unter der Leitung von CEO Stefan De Loecker zielt darauf ab, die Kernkompetenzen des Unternehmens zu stärken und die internen Abläufe zu optimieren. De Loecker, der zuvor bei Beiersdorf tätig war, hat die Führung von Schleich Anfang 2024 übernommen und plant, das Unternehmen für zukünftiges Wachstum zu rüsten.

Fazit

Die anstehende Umstrukturierung bei Schleich ist ein bedeutender Schritt für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Während die Übernahmeangebote für die Logistikmitarbeiter eine positive Entwicklung darstellen, bleibt abzuwarten, wie die betroffenen Mitarbeiter die Veränderungen annehmen werden. Die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Schleich konfrontiert ist, erfordern eine sorgfältige Planung und Umsetzung der neuen Strategien, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.

Quellen: dpa, Süddeutsche Zeitung, Eulerpool News

Weitere
Artikel