19.10.2024
Pünktlichkeit auf Schienen: Wie die Deutsche Bahn Reisekomfort und Zuverlässigkeit steigert
Die Pünktlichkeit der Züge ist ein entscheidender Faktor für die Zufriedenheit der Reisenden. Insbesondere im Fernverkehr, wo Passagiere oft auf langen Strecken unterwegs sind und Anschlüsse erreichen müssen, können Verspätungen zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen. Die Deutsche Bahn (DB) steht daher regelmäßig im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, wenn es um die Einhaltung von Fahrplänen geht. Laut Angaben des Bundesverkehrsministeriums sind sehr große Verspätungen von mehr als einer Stunde bei Fernzügen der Deutschen Bahn allerdings eher die Ausnahme. Im vergangenen Jahr traten solche Verzögerungen nur bei 2,4 Prozent der Halte auf. Verspätungen von 15 Minuten oder mehr verzeichneten 18,3 Prozent der Halte, und bei 8,6 Prozent der Halte kam es zu Verspätungen von 30 Minuten oder mehr. Die Deutsche Bahn betreibt im Fernverkehr täglich durchschnittlich 823 Fahrten mit insgesamt 7372 Ankunftshalten. Im Rahmen der betrieblichen Pünktlichkeitsstatistik werden die Ankunftszeiten an allen Bahnhöfen berücksichtigt. Als pünktlich gelten dabei Halte, die mit weniger als 6 Minuten Verspätung erreicht werden. Im vergangenen Jahr erreichten die Fernzüge in 64 Prozent der Fälle ihre Halte pünktlich. Für das aktuelle Jahr hat die Deutsche Bahn das Ziel ausgegeben, die Pünktlichkeitsquote auf 71,5 Prozent zu steigern. Komplette Zugausfälle, also Fahrten, die auf der gesamten Strecke ersatzlos entfallen, sind ebenfalls nicht an der Tagesordnung. Sie machten im vergangenen Jahr 2,7 Prozent der geplanten Fahrten aus. Als ursächlich für solche Ausfälle gelten neben technischen Problemen auch Streiks und andere Einflussfaktoren. Die Bahn versucht, bei aufkommenden Problemen auf der geplanten Strecke, wie beispielsweise Sperrungen, alternative Reisemöglichkeiten anzubieten oder Umleitungen zu fahren. Sollte dies nicht möglich sein, endet die Fahrt an einem Unterwegsbahnhof, und es wird nach Ersatzlösungen gesucht. Für Reisende, die von Verspätungen oder Zugausfällen betroffen sind, gibt es Regelungen zur Entschädigung und Erstattung. So haben Passagiere Anspruch auf eine teilweise Rückerstattung des Fahrpreises, wenn ihr Zug am Zielbahnhof mit einer Verspätung von mindestens 60 Minuten ankommt. Bei einer Verspätung von 60 Minuten erhalten sie 25 Prozent des Fahrkartenpreises zurück, bei 120 Minuten Verspätung sogar 50 Prozent. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bei Nichtantritt oder Abbruch der Reise aufgrund von Verspätungen, Zugausfällen oder Anschlussverlusten den vollen Fahrkartenpreis erstattet zu bekommen. Für die Beantragung von Entschädigungen stellt die Deutsche Bahn ein Fahrgastrechte-Formular zur Verfügung, welches online, im DB Reisezentrum oder direkt beim Zugpersonal erhältlich ist. Zusätzlich können Reisende auch Kosten für alternative Verkehrsmittel wie Bus oder Taxi oder für Hotelübernachtungen zurückfordern, sofern diese aufgrund einer Verspätung oder eines Zugausfalls erforderlich waren. Die Deutsche Bahn bietet ihren Kunden verschiedene Möglichkeiten, sich über die aktuelle Verkehrslage zu informieren. Dazu gehören der Verspätungs-Alarm per App, die digitale Bahnhofstafel sowie die Reiseauskunft über Sprachassistenten wie Amazon Alexa. Abschließend lässt sich feststellen, dass die Deutsche Bahn bemüht ist, ihr Pünktlichkeitsziel zu erreichen und die Unannehmlichkeiten für Reisende auf ein Minimum zu reduzieren. Die jüngsten Statistiken zeigen, dass die Mehrheit der Fernzüge pünktlich verkehrt und nur ein geringer Anteil der Fahrten von großen Verspätungen oder Ausfällen betroffen ist. Passagieren, die dennoch von Verspätungen oder Ausfällen betroffen sind, stehen verschiedene Entschädigungs- und Erstattungsmöglichkeiten zur Verfügung.
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