16.10.2024
Chilenischer Schriftsteller Antonio Skármeta gestorben

Der chilenische Schriftsteller und ehemalige Botschafter in Deutschland, Antonio Skármeta, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Wie die Zeit berichtet, teilte die Universität von Chile mit, an der der international bekannte Autor Philosophie studierte und später als Akademiker arbeitete, mit: «Unsere Universitätsgemeinschaft nimmt traurig Abschied». Die Todesursache wurde nicht genannt. Skármeta erhielt nicht nur den Nationalen Literaturpreis 2014, sondern wurde auch weltweit für sein Werk ausgezeichnet. Er etablierte sich als eine der führenden Figuren der chilenischen Erzählkunst. 

Skármeta wurde 1940 in der Wüstenstadt Antofagasta im Norden Chiles geboren. Anfang der 60er Jahre studierte er Philosophie in Chile und Literatur in New York. „Ardiente Paciencia“ („Mit brennender Geduld“) war einer seiner populärsten Romane, wie die Zeitung „Bio Bio Chile“ berichtete. Sein Werk wurde auch verfilmt.

Die Diktatur Augusto Pinochets trieb ihn ins Exil - über Argentinien nach West-Berlin. Dort schrieb er seinen ersten Roman: „Soñé que la nieve ardía“ („Ich träumte, der Schnee brennt“). In Deutschland, wo er auch als Drehbuchautor mit Peter Lilienthal zusammenarbeitete, fühlte er sich nach eigenen Worten als Botschafter des demokratischen Lebens und der Kultur Chiles. Nach der Rückkehr in sein Heimatland mit dem Fall der Diktatur zog er 2000 erneut um - für drei Jahre in das inzwischen wiedervereinte Berlin, diesmal als Botschafter.

Skármetas Karriere erstreckte sich auf die Bereiche Literatur, Theater, Film und Diplomatie. 2003 gewann er den hochdotierten spanischen Planeta-Preis. «Danke Meister, für das Leben, das du gelebt hast. Für die Kurzgeschichten, Romane und das Theater. Für das politische Engagement. Für die Bücherschau, die die Grenzen der Literatur erweitert hat», teilte Chiles Präsident Gabriel Boric über die Plattform X mit. Chiles Kulturministerium betonte: «Sein Vermächtnis und sein Engagement für die chilenische Kultur werden in jedem seiner Werke weiterleben.»

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