Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat alarmierende Zahlen zu Cholera-Todesfällen weltweit veröffentlicht. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der gemeldeten Todesfälle durch Cholera um 71 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zunahme ist eine besorgniserregende Entwicklung, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, darunter Konflikte, Armut und die Auswirkungen des Klimawandels.
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 4.000 Todesfälle aufgrund von Cholera registriert, während insgesamt 535.321 Krankheitsfälle gemeldet wurden. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren, die 38 Prozent der gemeldeten Fälle ausmachen. Die WHO weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen und Todesfälle wahrscheinlich noch höher ist, da nicht alle Fälle erfasst und diagnostiziert werden.
Die WHO identifiziert mehrere Faktoren, die zu diesem Anstieg der Cholera-Fälle beigetragen haben. Dazu gehören:
- Konflikte, die zu einer Vertreibung von Millionen Menschen führen - Unzureichende Wasserversorgung und mangelhafte Abwasserentsorgung - Armut und Unterentwicklung - Naturkatastrophen, die die Lebensbedingungen verschlechtern und die Infektionsgefahr erhöhenDie Situation ist in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich. In Afrika hat sich die Zahl der Cholera-Fälle mehr als verdoppelt, während in Asien und dem Nahen Osten ein Rückgang um etwa ein Drittel verzeichnet wurde. Trotz dieser regionalen Unterschiede bleibt die Zahl der Cholera-Fälle auch im Jahr 2024 hoch. Bislang wurden der WHO bereits 342.000 Krankheitsfälle und 2.400 Todesfälle gemeldet.
Cholera ist eine akute Durchfallerkrankung, die durch den Verlust großer Mengen Flüssigkeit zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen kann, einschließlich Nierenversagen und Tod. Die Hauptübertragungswege sind:
- Verunreinigtes Trinkwasser, das mit Fäkalien oder Erbrochenem infizierter Personen kontaminiert ist - Der Verzehr von kontaminierten LebensmittelnEin weiteres ernstes Problem ist die unzureichende Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Cholera. Laut WHO wurden im vergangenen Jahr lediglich 36 Millionen Impfdosen produziert, während der tatsächliche Bedarf bei etwa 72 Millionen Dosen liegt. Die Organisation betont, dass die Produktion von Impfstoffen dringend gesteigert werden muss, um die wachsende Nachfrage zu decken.
Die dramatische Zunahme der Cholera-Todesfälle weltweit ist ein Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen im globalen Gesundheitswesen. Die WHO fordert eine verstärkte internationale Zusammenarbeit, um die Ursachen der Cholera-Ausbrüche anzugehen und die Impfstoffproduktion zu erhöhen. Nur durch koordinierte Anstrengungen können die Gesundheitsrisiken, die mit Cholera verbunden sind, effektiv bekämpft werden.
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Nachrichtenquellen, einschließlich der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
