September 28, 2024
CSD Sachsen-Anhalt: Herausforderungen und Fortschritte der queeren Community

Queere Community in Sachsen-Anhalt: Christopher Street Days von gezielten Aktionen von Rechts überschattet

Die diesjährigen Christopher Street Days (CSDs) in Sachsen-Anhalt waren von einer besorgniserregenden Zunahme rechter Aktionen geprägt. Wie Falko Jentsch, Vorstand des Christopher Street Days Sachsen-Anhalt, berichtet, seien die Gegenproteste in diesem Jahr deutlich aggressiver und organisierter aufgetreten als in den Vorjahren. Dies zeige sich in einer Vielzahl von Vorfällen, die auf eine gezielte Strategie hindeuten.

So seien im Rahmen der CSD-Veranstaltungen in mehreren Städten, darunter Wernigerode und Köthen, gezielte Aktionen von Rechts beobachtet worden. In Wernigerode wurden Regenbogenflaggen entwendet, beschmiert und anschließend wieder aufgehängt. In Köthen wurde der Marktplatz in der Nacht vor dem CSD mit Buttersäure angegriffen und mit Nägeln und Schrauben übersät. Diese Vorfälle verdeutlichen die zunehmende Feindseligkeit, mit der die queere Community konfrontiert ist.

Jentsch zeigt sich besorgt über die Auswirkungen dieser Entwicklungen. Die zunehmende Gewaltbereitschaft und die gezielten Aktionen von Rechts hätten dazu geführt, dass sich einige Teilnehmer*innen von den CSDs fernhielten. Die Angst vor Übergriffen und Anfeindungen sei spürbar gestiegen. Gleichzeitig betont Jentsch die Bedeutung der CSDs als Zeichen für Toleranz und Vielfalt. Es sei wichtig, sich von diesen Aktionen nicht einschüchtern zu lassen und weiterhin für die Rechte der LGBTQIA+-Community einzustehen.

Trotz der besorgniserregenden Entwicklungen gab es auch positive Signale. So beteiligten sich in diesem Jahr erstmals viele regionale Unternehmen und antifaschistische Gruppen an den CSD-Umzügen. Dies zeige, dass die Akzeptanz für die queere Community in der Gesellschaft wächst und immer mehr Menschen bereit sind, sich für ihre Rechte einzusetzen. Die Organisatoren der CSDs in Sachsen-Anhalt wollen sich von den Aktionen von Rechts nicht entmutigen lassen und planen bereits weitere Veranstaltungen, um für die Rechte der LGBTQIA+-Community zu sensibilisieren und ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen.

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