19.10.2024
Dallmayr-Preis 2024: Spannendes Rennen trotz schwieriger Bedingungen

Dallmayr-Preis in München-Riem: Zu matschig für den Favoriten

Am 28. Juli 2024 fand auf der Galoppbahn in München-Riem der mit 155.000 Euro dotierte Dallmayr-Preis statt, ein bedeutendes Event im deutschen Pferderennsport. In einem spannenden Rennen setzte sich der französische Hengst Calif durch und gewann das Gruppe-1-Rennen. Der lokale Favorit, Fantastic Moon, der im Vorjahr bereits als Zweiter abgeschnitten hatte, kämpfte tapfer, konnte jedoch die schwierigen Bedingungen nicht überwinden und landete auf dem zweiten Platz.

Das Rennen begann mit einem vielversprechenden Auftakt. Fantastic Moon, unter dem Reiter René Piechulek, setzte sich schnell an die Spitze des Feldes und schien zunächst auf dem besten Weg zu sein, den Sieg zu erringen. Doch die letzten 100 Meter erwiesen sich als entscheidend. Piechulek erklärte später: „Ich komme hin und denke, es geht, aber die letzten 100 Meter war das Pferd dann einfach müde.“ Calif, geritten von Adrie de Vries, bewies seine Stärke und wehrte den Angriff von Fantastic Moon ab, was zu einem knappen, aber verdienten Sieg führte. Der dritte Platz ging an Westminster Moon, der ebenfalls eine starke Leistung zeigte.

Die Bedingungen auf der Rennbahn waren jedoch alles andere als ideal. Obwohl die Sonne zum Zeitpunkt des Rennens schien, hatten Regenfälle in der Nacht zuvor und am Morgen den Boden tief und matschig gemacht. Dieses Terrain stellte eine Herausforderung für Fantastic Moon dar, dessen Vorliebe für festeren Boden bekannt ist. Die Besitzer hatten sogar in Erwägung gezogen, den Hengst vor dem Rennen zurückzuziehen, entschieden sich jedoch, ihn antreten zu lassen. Christian Sundermann, Mitbesitzer von Fantastic Moon, äußerte sich positiv über die Leistung des Pferdes: „Es war besser als erwartet.“

Die Zuschauerzahlen beim Dallmayr-Preis waren beeindruckend. Über 13.000 Menschen fanden sich auf der Rennbahn ein, darunter sowohl engagierte Pferdesportfans als auch junge Erwachsene, die den Tag mit einem Aperol Spritz genossen. Sascha Multerer, Generalsekretär des Münchener Rennvereins, betonte die Offenheit des Events: „Man denkt ja immer, Pferdesport wäre nur was für die Etepetete-Gesellschaft – das ist alles Quatsch. Hier kann sich jeder wohlfühlen, und jeder hat seinen Spaß.“

Der Wettumsatz beim Dallmayr-Preis war ebenfalls bemerkenswert. Allein in diesem Gruppe-1-Rennen betrug der Umsatz mehr als zwei Millionen Euro, was einen neuen Rekord für die Veranstaltung darstellt. Ein erheblicher Teil dieses Betrags kam von Online-Wettern, die aus verschiedenen Ländern auf das Rennen setzten. Diese Einnahmen sind entscheidend für die langfristige Finanzierung des Galoppsports in Deutschland, da sie zur Deckung der hohen Kosten für Zucht, Training und Unterbringung der Pferde beitragen. Vollblüter können in der Anschaffung so teuer sein wie Luxusautos, was die Bedeutung des Wettgeschäfts für den Sport unterstreicht.

Der Dallmayr-Preis hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1866 zurückreicht, und ist eines von nur sieben Gruppe-1-Rennen in Deutschland. Dieses prestigeträchtige Rennen zieht nationale und internationale Teilnehmer an und trägt zur Förderung des Galoppsports in Deutschland bei. Die Veranstaltung wird seit 1996 unter dem Patronat des Delikatessenhauses Dallmayr ausgetragen und hat sich zu einem wichtigen Bestandteil des deutschen Pferderennsports entwickelt.

Der Dallmayr-Preis ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis, das Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen zusammenbringt. Der Tag bietet nicht nur spannende Rennen, sondern auch ein buntes Rahmenprogramm, das Familien anspricht. Kinder können sich im Dallmayr Kinderland mit verschiedenen Aktivitäten beschäftigen, während die Erwachsenen die Atmosphäre genießen und auf ihre Favoriten setzen.

Insgesamt war der Dallmayr-Preis 2024 ein gelungenes Event, das sowohl sportliche Höchstleistungen als auch gesellschaftliche Interaktion bot. Die Herausforderungen, die der Boden mit sich brachte, machten das Rennen noch spannender und zeigten einmal mehr, wie unberechenbar der Pferdesport sein kann. Die Teilnehmer, Zuschauer und Wettexperten können auf ein weiteres Jahr mit aufregenden Rennen und besonderen Momenten im Galoppsport hoffen.

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