27.10.2024
Datenklau in Italien erschüttert Politik und Gesellschaft

In Italien sorgt ein Fall von Datendiebstahl durch eine Hackergruppe für Aufsehen, da auch prominente Persönlichkeiten betroffen sind. Wie die Staatsanwaltschaft Mailand mitteilte, wird gegen rund 60 Verdächtige ermittelt, von denen sechs bereits festgenommen wurden. Unter den Opfern befinden sich hochrangige Politiker, darunter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, sowie Manager und weitere Personen des öffentlichen Lebens. Sogar Verwicklungen der Mafia werden vermutet.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Hackergruppe sich Zugriff auf mehrere tausend vertrauliche Datensätze verschafft hat, darunter Bankunterlagen und Steuerdaten. In einigen Fällen sollen mithilfe von Handydaten und Kreditkartenabrechnungen sogar Bewegungsprofile erstellt worden sein. Die Hacker sollen sich Zugang zu zentralen Datenbanken von Polizei, Finanz- und Gesundheitsbehörden verschafft haben. Als Kopf der Bande wird ein ehemaliger Polizeibeamter vermutet, der sich derzeit in Untersuchungshaft befindet.

Bereits vor zwei Wochen wurde bekannt, dass auch das Bankkonto von Ministerpräsidentin Meloni gehackt wurde. Ein ehemaliger Bankangestellter aus Bari steht unter Verdacht, die Daten gestohlen zu haben. Er wurde inzwischen entlassen. Laut Medienberichten sollen auch Melonis Schwester Arianna und ihr früherer Lebensgefährte Andrea Giambruno zu den Opfern gehören.

Die illegale Beschaffung vertraulicher Daten ist ein schwerwiegendes Verbrechen, das das Vertrauen in staatliche Institutionen und Unternehmen untergräbt. Die italienische Regierung hat bereits angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an.

Quelle: dpa

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