Deutschlands Strompreise schwanken aufgrund verschiedener Einflüsse. Besonders kritisch sind sogenannte Dunkelflauten – Phasen mit wenig Sonnenschein und schwachem Wind. Diese Wetterlagen reduzieren die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen wie Photovoltaik und Windkraft und beeinflussen damit den Strompreis.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 21.12.2024 berichtete, sieht Energieexperte Christian Rehtanz Deutschlands Sonderweg, vor allem in der Digitalisierung, als eine Mitursache für die Strompreissprünge. Laut FAZ sagte Rehtanz: „Wir werden keinen Blackout haben – jedenfalls nicht wegen einer derartigen Situation.“ Im Extremfall würden große Fabriken oder Stadtteile vom Netz genommen, um einen kompletten Stromausfall zu verhindern. Der Strombedarf während einer Dunkelflaute im Dezember 2024 wurde zwar durch Importe und konventionelle Kraftwerke gedeckt, allerdings zu deutlich höheren Preisen.
Die Tagesschau meldete am 13.12.2024 eine außergewöhnliche Preisspitze an der Strombörse EPEX in Paris. Zwischen 17 und 18 Uhr kostete eine Megawattstunde Strom kurzzeitig über 936 Euro. Als Hauptgrund wurde die Dunkelflaute genannt, die zu einem knappen Angebot führte. Energieexperte Andreas Schroeder erklärte gegenüber der Tagesschau, dass solche Preisspitzen aufgrund mangelnder Flexibilität im Stromnetz und fehlender Reservekapazitäten häufiger auftreten. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betonte gegenüber der Tagesschau die Notwendigkeit von Stromspeichern und effizienter Stromnutzung zum Ausgleich der Schwankungen.
Auch Focus Online berichtete am 18.12.2024 über die hohen Strompreise während der Dunkelflaute im Dezember. Der Artikel verweist auf Daten, die eine minimale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in dieser Zeit belegen. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, ob konventionelle Kraftwerke ihre Kapazitäten voll ausschöpften. Die Bundesnetzagentur untersucht Vorwürfe gegen Kraftwerksbetreiber, die ihre Anlagen möglicherweise nicht mit voller Leistung betrieben haben, um den Strompreis künstlich zu erhöhen.
Das ZDF berichtete am 13.12.2024 ebenfalls über die Strompreisexplosion während der Dunkelflaute. Energieexperte Timo Kern von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) erklärte im ZDF-Interview, die Kombination aus geringer erneuerbarer Energieerzeugung und hoher Nachfrage durch kaltes Wetter und Werktage habe zu der Situation geführt. Auch das ZDF thematisiert die Frage nach der Auslastung der verfügbaren Kraftwerke. Philipp Godron von Agora Energiewende äußerte gegenüber dem ZDF sein Erstaunen über die Zurückhaltung einiger Kraftwerksbetreiber angesichts der hohen Strompreise.
Der Schweizer Rundfunk (SRF) berichtete am 13.12.2024 über die Auswirkungen der Dunkelflaute in Deutschland. Der Artikel beschreibt die Abhängigkeit Deutschlands von erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Herausforderungen bei ungünstigen Wetterlagen. SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Heim beschrieb die Situation als Verteilungsproblem mit starken Preisdifferenzen. Die Schweiz habe in dieser Zeit Strom nach Deutschland geliefert und von den hohen Preisen profitiert.
Der Merkur berichtete am 12.12.2024 über das Rekordhoch des Strompreises und die Rolle der Kohlekraftwerke während der Dunkelflaute. Der Artikel hebt die Bedeutung von Gaskraftwerken für die Versorgungssicherheit während der Energiewende hervor und verweist auf das geplante Kraftwerksgesetz zum Bau neuer Gaskraftwerke. Mit dem Ende der Ampel-Koalition sei die Zukunft dieses Gesetzes jedoch unsicher.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete am 16.12.2024 über die Preissprünge und die Ermittlungen der Bundesnetzagentur wegen möglicher Marktmanipulation. Der Artikel zitiert Kerstin Andreae vom BDEW, die den Bau neuer Gaskraftwerke fordert, um zukünftige Preisspitzen zu verhindern. RWE erklärte gegenüber dem RND, alle technisch verfügbaren Kraftwerke am Markt angeboten und mit voller Leistung betrieben zu haben.
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