15.11.2024
DHB-Kommission im Fall Fuhr gestoppt: Gericht bestätigt Urteil

Der DHB und André Fuhr: Landgericht bestätigt Urteil gegen Kommission

Das Landgericht Dortmund hat die Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm bestätigt und dem Deutschen Handballbund (DHB) untersagt, die Arbeit der eingesetzten Kommission im Fall André Fuhr fortzusetzen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/15/urteil-im-fall-fuhr-dhb-muss-kommissions-arbeit-beenden) berichtet, muss der DHB die Aufarbeitung der Vorwürfe gegen den ehemaligen Trainer nun im Rahmen eines Disziplinarverfahrens gemäß der DHB-Trainerordnung durchführen.

Im Juli 2024 hatte bereits das OLG Hamm entschieden, dass die Einsetzung einer externen Kommission nicht in der Verbandssatzung vorgesehen sei. Der DHB hatte argumentiert, die Kommission diene der Aufarbeitung und Prävention und sei im Interesse der Betroffenen. DHB-Präsident Andreas Michelmann betonte laut Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/sport/handball-prozess-fuhr-gegen-den-dhb-darf-die-kommission-weiter-arbeiten-12639596.html), die Kommission solle Empfehlungen für zukünftiges Handeln geben und den Sport als sicheren Ort schützen. Das Landgericht Dortmund folgte dieser Argumentation jedoch nicht.

André Fuhr, der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und der U20-Nationalmannschaft, war im September 2022 von seinen Ämtern entbunden worden, nachdem die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger Vorwürfe wegen Machtmissbrauchs und emotionaler Gewalt erhoben hatten. Wie der Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/nordrhein-westfalen/handball-prozess--urteil-im-fall-fuhr--dhb-muss-kommissions-arbeit-beenden-35230836.html) berichtet, hatten sich daraufhin weitere Spielerinnen mit ähnlichen Anschuldigungen gemeldet. Fuhr selbst hatte die Vorwürfe in einem Interview der Sport Bild teilweise bestritten und ein Gesprächsangebot der Kommission abgelehnt. Sein Anwalt argumentierte laut Tagesspiegel, die Kommission handle mit Voreingenommenheit und verfolge keine rechtsstaatlichen Grundsätze.

Die Vorsitzende Richterin betonte, das Urteil sei eine Einzelfallentscheidung und habe keine Signalwirkung für andere Sportverbände. Ausschlaggebend sei gewesen, dass Fuhr im Rahmen der Kommissionsarbeit nicht zu den Vorwürfen befragt worden sei, wie die Zeit berichtet. Dies hatte Fuhr wiederholt moniert.

Der DHB prüft nun eine Berufung gegen das Urteil. Experten hatten vor dem Urteil die Befürchtung geäußert, eine Entscheidung gegen den DHB könnte die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Sport erschweren, wie der Tagesspiegel berichtet. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Urteil auf zukünftige Verfahren haben wird.

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