Angesichts sinkender Temperaturen und der bevorstehenden Wintermonate hat die Diakonie eine bundesweite Spendenkampagne für wohnungslose Menschen gestartet. Wie die Zeit am 14. November 2024 berichtete, appelliert der Sozialdienst der evangelischen Kirche an die Bevölkerung, die wachsende Zahl von Menschen ohne Obdach zu unterstützen. „Besonders in den Wintermonaten wird der massive Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Deutschland sichtbar“, erklärte die Diakonie. Der Weg aus der Wohnungslosigkeit sei für viele Betroffene nicht nur aufgrund des Mangels an bezahlbaren Wohnungen schwierig, so die Diakonie weiter. Oft seien persönliche Schicksale, Krankheiten oder Arbeitslosigkeit weitere Hürden auf dem Weg zurück in ein eigenständiges Leben.
Die Diakonie Sachsen betonte die Notwendigkeit von Spenden, um die bestehenden Angebote in Tagestreffs und Beratungsstellen aufrechtzuerhalten und auszubauen. Wie die Zeit berichtet, suchten allein in den Beratungsstellen der Diakonie Sachsen im vergangenen Jahr mehr als 3.600 Betroffene Hilfe. Rotraud Kießling, zuständige Referentin der Diakonie Sachsen, unterstrich die Bedeutung eines sicheren Zuhauses: „Eine Wohnung ist ein Ort des Schutzes, ein Zuhause – eine Bank ist das nicht. Niemand möchte in Not, Elend, Angst und Ausgrenzung leben.“ Die Straßensozialarbeit, so Kießling, reiche bei Weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken.
Diakonie-Vorstandschef Dietrich Bauer erinnerte an die rechtliche Verpflichtung der Kommunen, wohnungslose Menschen unterzubringen: „Rein rechtlich ist jede Kommune verpflichtet, wohnungslose Menschen unterzubringen. Niemand muss auf der Straße leben.“ Um die Situation der Betroffenen langfristig zu verbessern, brauche es mehr leicht zugängliche Beratungsangebote und ausreichend Zeit, um Vertrauen aufzubauen und individuelle Lösungen zu finden. Bauer bat daher die Bevölkerung um Unterstützung für die Spendenkampagne.
Die Diakonie bietet verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung. Neben Geldspenden werden auch Sachspenden wie warme Kleidung, Schlafsäcke und Hygieneartikel benötigt. Darüber hinaus engagieren sich zahlreiche Freiwillige in der Obdachlosenhilfe, beispielsweise in der Essensausgabe oder der Kleiderkammer. Die Diakonie betont, dass jede Form der Unterstützung dazu beiträgt, die Lebenssituation wohnungsloser Menschen zu verbessern und ihnen eine Perspektive für die Zukunft zu bieten.
Die Kampagne konzentriert sich nicht nur auf die unmittelbare Hilfe in der kalten Jahreszeit, sondern auch auf die langfristige Bekämpfung der Ursachen von Wohnungslosigkeit. Dazu gehören die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Unterstützung bei der Arbeitssuche und die Begleitung bei der Bewältigung persönlicher Probleme. Die Diakonie setzt sich dafür ein, dass Wohnungslosigkeit in Deutschland kein Dauerzustand bleibt und jeder Mensch ein Recht auf ein würdiges Zuhause hat.