19.10.2024
Oberndorf setzt Segel für eine grüne Energiezukunft: Das innovative Nahwärmenetz-Projekt
Im Herzen von Oberndorf, einem malerischen Ortsteil in Rottenburg am Neckar, stehen die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft. Das Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE hat in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren ein energetisches Quartierskonzept entwickelt, das die Möglichkeit eines kleineren Nahwärmenetzes im Ortskern aufzeigt und damit die Vision einer grüneren, effizienteren Energieversorgung verfolgt. Die Herausforderung: ganz Oberndorf mit einem Wärmenetz zu versorgen, wäre aufgrund der Kosten und der geographischen Gegebenheiten – einzelne Häuser stehen zu weit auseinander – nicht tragbar. Stattdessen konzentrierte sich die Studie auf den Ortskern von Oberndorf, wo die Dichte der Gebäude höher ist. Hier könnte ein etwa fünf Kilometer langes Netz realisiert werden, das in der Lage ist, einen großen Teil des Wärmebedarfs zu decken. Die Ergebnisse der Studie, die im Januar 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, wecken Hoffnung: Ein kleineres Wärmenetz für etwa 180 Gebäude im Zentrum von Oberndorf wäre nicht nur wirtschaftlich tragfähig, sondern könnte auch die Energiewende vor Ort erheblich vorantreiben. Voraussetzung dafür ist, dass sich etwa 70 Prozent der Eigentümerinnen und Eigentümer für einen Anschluss an das Netz entscheiden würden. Interessant ist, dass in Oberndorf bereits andere erneuerbare Energieträger wie Biogas, grüner Wasserstoff und Geothermie geprüft und als nicht zweckmäßig bewertet wurden. Die Studie zeigt, dass ein kleines Nahwärmenetz, basierend auf nachhaltigen Wärmeerzeugern wie Biomassekraftwerken oder Großwärmepumpen, hier die sinnvollste Alternative darstellt. Bürgermeister Thomas Weigel begrüßt die Weiterverfolgung des Projekts, da ein gemeinschaftliches Wärmenetz dazu beitragen würde, die Kosten der Wärmewende auf viele Schultern zu verteilen und die Kommune bei der Sanierung von Gebäuden zu entlasten. Eine bis 2025 angepeilte Machbarkeitsstudie soll nun die Realisierungschancen weiter konkretisieren und dient als wichtige Grundlage für die spätere Genehmigung und mögliche Förderungen. Was bedeutet das konkret für Oberndorf? Es zeigt sich, dass die Umsetzung eines kleinen Wärmenetzes im Ortskern nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Es eröffnet eine Perspektive für eine dezentrale und klimafreundliche Energieversorgung, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch langfristig Kosten sparen könnte. Die Bürgerinnen und Bürger stehen nun vor der Entscheidung, ob sie Teil dieser Initiative werden möchten. Das Projekt steht exemplarisch für die aktuellen Bemühungen vieler Gemeinden, aktiv die Energie- und Wärmewende voranzutreiben und lokale, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Erkenntnisse aus Oberndorf könnten auch für andere Kommunen wertvolle Impulse liefern, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Die weitere Entwicklung des Nahwärmenetzes in Oberndorf bleibt somit ein spannendes Vorhaben, das entscheidend zur Erreichung der klimapolitischen Ziele der Stadt Rottenburg am Neckar beitragen könnte. Es ist ein Beispiel dafür, wie durch innovative Konzepte und die Bündelung lokaler Kräfte ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet und die Lebensqualität in den Kommunen verbessert werden kann.
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