Die Hansestadt Stralsund hat am 6. und 7. September 2024 Aktionstage veranstaltet, die im Rahmen des Projekts „MobiHub“ durchgeführt wurden. Ziel dieser Veranstaltung war es, den Anwohnern der Altstadt zu zeigen, wie ihre Umgebung ohne parkende Autos aussehen könnte. Die Stadtverwaltung hat mehrere Straßenabschnitte gesperrt, um temporäre Freiräume zu schaffen und den Bürgern ein neues Erlebnis zu bieten.
Das Projekt „MobiHub“ zielt darauf ab, ein modernes Mobilitätszentrum in der Altstadt von Stralsund zu etablieren. Die Idee ist, den Anwohnern und Gewerbetreibenden eine verbesserte Infrastruktur für Parkmöglichkeiten und alternative Mobilitätsangebote zu bieten. Dazu gehört unter anderem die Schaffung von Stellplätzen für Autos, Car-Sharing-Optionen sowie Fahrradverleihstationen. Die Initiative wird durch Mittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ unterstützt.
Die Aktionstage fanden in mehreren Straßenräumen statt, darunter die Heilgeiststraße, Mönchstraße, Fährstraße und Mühlenstraße. Diese Abschnitte wurden für den motorisierten Verkehr gesperrt, um Platz für verschiedene kulturelle und kreative Aktivitäten zu schaffen. Stadtsprecher Peter Koslik betonte, dass es darum gehe, den Anwohnern ein Gefühl für neue Freiräume zu vermitteln und die Altstadt von der Belastung durch parkende Autos zu befreien.
Während der Aktionstage konnten die Besucher an elf verschiedenen Aktionen teilnehmen, die von Kunst- und Kulturschaffenden organisiert wurden. Das Programm umfasste:
- Temporäre Kreativ- und Spielorte für Erwachsene und Kinder - Musik- und Tanzaufführungen - Öffentliche LesungenDiese Veranstaltungen sollten nicht nur unterhalten, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Anwohner ermutigen, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt zu beteiligen.
Die Reaktionen der Anwohner auf die Aktionstage waren überwiegend positiv. Viele Bürger äußerten, dass sie die Idee, die Altstadt temporär von Autos zu befreien, als erfrischend und notwendig erachteten. Die Möglichkeit, die Straßen ohne den üblichen Verkehr zu erleben, wurde als wertvoll angesehen, um das Stadtbild neu zu entdecken und zu genießen.
Die Stadtverwaltung steht vor der Herausforderung, die steigende Nachfrage nach Parkplätzen in der Altstadt zu bewältigen. Aktuell übersteigt der Bedarf an Anwohnerparkplätzen das Angebot um fast das Doppelte. Dies hat dazu geführt, dass die Stadtverwaltung über Lösungen nachdenkt, um die Parkplatzsituation zu verbessern und gleichzeitig die Lebensqualität in der Altstadt zu erhöhen.
Nach den Aktionstagen wird eine Auswertung der Erfahrungen und Meinungen der Anwohner stattfinden. Die Stadtverwaltung plant, die gewonnenen Erkenntnisse in die weitere Planung des „MobiHub“-Projekts einfließen zu lassen. Ziel ist es, eine nachhaltige Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Anwohner gerecht wird als auch die Attraktivität der Altstadt steigert.
Die Aktionstage in Stralsund haben eindrucksvoll gezeigt, wie eine autofreie Altstadt aussehen könnte und welche positiven Effekte dies auf das Stadtleben haben kann. Die Initiative ist ein Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung, die den Bedürfnissen der Bürger Rechnung trägt und gleichzeitig den historischen Charme der Altstadt bewahrt.
Quellen: dpa, SZ.de, NDR.de, Stralsund.de