Hessens Landwirtschafts- und Jagdminister Ingmar Jung (CDU) hat die Entscheidung des Europarats, den Schutzstatus des Wolfs zu verringern, begrüßt. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sprach Jung von "guten Nachrichten" und betonte, die Notwendigkeit einer verstärkten Wolfsentnahme sei nun auch vom Bund erkannt worden. Auch die „Zeit“ berichtete am 3. Dezember 2024 über Jungs positive Reaktion. Die Aufnahme des Wolfs ins hessische Landesjagdrecht sieht Jung als Teil der von ihm ausgerufenen "Trendwende Wolf" in Hessen. Nach über 150 Jahren Abwesenheit haben sich Wölfe wieder in Hessen angesiedelt, was zu Konflikten zwischen Weidetierhaltern und Naturschützern führt.
Der zuständige Ausschuss des Europarats stimmte dem Antrag der EU-Mitgliedsstaaten zur Lockerung des Schutzstatus zu. Dadurch soll die Bejagung von Wölfen, die Nutztiere reißen, erleichtert werden. Wie die Wetterauer Zeitung am 3. Dezember 2024 berichtete, muss vor einer Umsetzung in Deutschland jedoch das EU-Recht angepasst werden. Der WWF kritisiert die Entscheidung als politisch motiviert und wissenschaftlich unbegründet. Seiner Ansicht nach existieren bereits jetzt ausreichende, rechtskonforme Möglichkeiten zum Abschuss von sogenannten Problemwölfen, die trotz Schutzmaßnahmen Nutztiere angreifen. Ähnliche Kritik äußerte auch der NABU, wie Land und Forst am 25. September 2024 berichtete.
Die Wolfspopulation in Europa hat sich laut EU in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Jährlich werden schätzungsweise mindestens 65.500 Nutztiere, vor allem Schafe und Ziegen, von Wölfen gerissen. Gleichzeitig sterben viele Wölfe im Straßenverkehr, berichtete der Ostfriesische Kurier am 3. Dezember 2024. Im Schleswig-Holsteinischen Landtag wurde die Herabstufung des Schutzstatus am 18. Oktober 2024 diskutiert. Die FDP forderte ein "wirksames Wolfsbestandsmanagement", während Grüne und SPD die bestehenden Gesetze und das aktuelle Wolfsmanagement als ausreichend erachteten.
Auch der Deutsche Bauernverband begrüßte die Entscheidung als ersten wichtigen Schritt, wie Land und Forst am 25. September 2024 berichtete. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer unterstrich die Notwendigkeit eines regional angepassten Bestandsmanagements, wobei der Wolf grundsätzlich weiterhin geschützt bleiben solle. Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt veröffentlichte am 25. September 2024 eine Pressemitteilung, in der Minister Jung die Entscheidung als "Durchbruch" bezeichnete und die hessische "Trendwende Wolf" hervorhob.
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