2.2.2025
EU-Spielwarenverordnung: Neue Regeln, hohe Kosten, große Sorgen
Die EU-Spielwarenverordnung: Neue Herausforderungen für die Branche

Die EU-Spielwarenverordnung: Neue Herausforderungen für die Branche

Die Spielwarenindustrie steht vor neuen Herausforderungen durch die geplante EU-Spielwarenverordnung. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sorgen sich Hersteller über zunehmende Bürokratie und Kosten, die durch strengere Vorschriften entstehen. Die FAZ zitiert Matthias Kienzle, Chef des Spielwarenherstellers Kosmos, der von Produkten berichtet, die aufgrund neuer Normen aus dem Sortiment genommen werden mussten. Als Beispiel nennt er Experimentierkästen, die aufgrund der strengeren Chemikalienvorgaben nicht mehr den Anforderungen entsprechen. Auch die Entwicklung neuer Produkte gestalte sich schwieriger. So habe die Entwicklung eines Experimentierkastens zur Herstellung von Gummibärchen erhebliche Anstrengungen erfordert. Kienzle befürchtet, dass die neue Verordnung, die die EU-Spielzeugrichtlinie ersetzen soll, die Situation weiter verschärfen wird. Er kritisiert, dass die Besonderheiten von Produkten wie Experimentierkästen nicht berücksichtigt werden und die Regulierung "an manchen Stellen zu gut gemeint" sei. Auch Stefan Krings, Geschäftsführer von Carrera und Revell, äußert sich in der FAZ kritisch über die zunehmende Bürokratie. Er berichtet von den Herausforderungen bei der Entwicklung von Holz-Steckbausätzen als Buchstützen. Selbst bei scheinbar einfachen Produkten müsse der Anteil der beim Laserschnitt entstehenden Aschepartikel genauestens berücksichtigt werden, um die Schadstoffbelastungsgrenzwerte einzuhalten. Krings betont zwar, dass die Einhaltung der Vorschriften im Eigeninteresse der Hersteller liege, hinterfragt aber den Mehrwert der geplanten Dokumentationspflichten für den Kunden, wie beispielsweise den Produktpass für jedes Spielzeug. Florian Sieber, Chef der Simba-Dickie-Group, verdeutlicht in der FAZ den Umfang der Dokumentationspflichten. So müsse für jedes Produkt detailliert festgehalten werden, wie viel Gramm jedes einzelnen Materials, vom Kunststoff im Modellauto bis zum Klebstoff in der Verpackung, verwendet wird. Zusätzlich zu den bestehenden Produktsicherheitstests kämen nun auch noch Lieferkettenaudits hinzu. Sieber befürchtet, dass diese Audits zwar hohe Kosten verursachen, aber keine tatsächlichen Verbesserungen für die Verbraucher bringen, da Kinderarbeit bei etablierten Herstellern ohnehin kein Thema sei. Wie die FAZ weiter berichtet, fällt die Simba-Dickie-Group aufgrund ihrer Mitarbeiterzahl in Deutschland nicht unter das Lieferkettengesetz. Die Anforderungen größerer Handelspartner, die dem Gesetz unterliegen, würden jedoch an die Simba-Dickie-Group weitergereicht. Dies führe zu zusätzlichen Kosten für Zertifizierungen, die notwendig seien, um nicht von Händlern ausgelistet zu werden. Ein weiteres Problem, das die FAZ thematisiert, ist der unkontrollierte Import von Spielzeug aus Asien über Online-Plattformen. Krings bemängelt, dass diese Produkte nicht denselben strengen Tests unterzogen werden wie Spielzeug von traditionellen Herstellern. Sieber sieht im Weltpostvertrag, der den Versand aus Schwellenländern ermäßigt, eine Ursache für dieses Problem. Eine Änderung des Vertrags und die damit verbundene Verteuerung des Versands aus China könnten seiner Meinung nach dazu beitragen, den unfairen Wettbewerb zu verringern. Verwendete Quellen: * https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/spielwarenmesse-wenn-paragrafen-das-spiel-verderben-110270285.html * https://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/ALL/?uri=CELEX%3A32017R1128 * https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/LSU/?uri=celex:32019L0770 * https://www.gesetze-im-internet.de/verpackg/BJNR223410017.html
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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