19.10.2024
Explosion vor französischer Synagoge: Festnahme und Ermittlungen im Gange
Festnahme nach Explosion vor französischer Synagoge

Festnahme nach Explosion vor französischer Synagoge

Am Samstagmorgen, dem 24. August 2024, ereignete sich eine Explosion vor einer Synagoge in La Grande-Motte, einer Stadt im Süden Frankreichs. Die Sicherheitsbehörden meldeten schnell einen Verdacht auf einen terroristischen Hintergrund und setzten umfangreiche Ermittlungen in Gang. In der Nacht auf Sonntag gab der geschäftsführende Innenminister Gérald Darmanin bekannt, dass der mutmaßliche Täter festgenommen wurde. Vor seiner Festnahme hatte der Verdächtige Schüsse abgegeben, woraufhin die Einsatzkräfte zurückschossen und ihn im Gesicht verletzten.

Details zum Vorfall

Die Explosion ereignete sich, als zwei Türen der Synagoge in Brand gesetzt wurden. Auch zwei Autos, die vor dem Gebäude geparkt waren, gingen in Flammen auf, und eine Gasflasche in der Nähe explodierte. Bei diesem Vorfall wurde ein Polizist leicht verletzt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich fünf Personen in der Synagoge, die glücklicherweise unverletzt blieben.

Ermittlungen und Festnahme

Nach dem Vorfall mobilisierten die Sicherheitskräfte fast 200 Polizisten und Gendarmen, die stundenlang nach dem mutmaßlichen Täter suchten. Mehrere Durchsuchungen führten schließlich zur Festnahme des Verdächtigen in Nîmes, einer Stadt, die etwa 40 Kilometer von La Grande-Motte entfernt liegt. Neben dem Hauptverdächtigen wurden auch zwei weitere Personen aus seinem Umfeld in Polizeigewahrsam genommen.

Anti-Terror-Ermittlungen

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen versuchter Tötung mit terroristischem Hintergrund, Bildung einer terroristischen Vereinigung und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln eingeleitet. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Täter eine palästinensische Flagge trug und mit einer Waffe bewaffnet war. Die Staatsanwaltschaft prüft auch, wie der mutmaßliche Täter die Tat vorbereitete und wie er nach der Explosion fliehen konnte.

Reaktionen auf den Anschlag

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal und Innenminister Darmanin besuchten noch am Nachmittag den Anschlagsort. Attal verurteilte den Vorfall als antisemitisch motiviert und äußerte, dass man einem „absoluten Drama“ entgangen sei. Er betonte, dass der Täter sehr entschlossen gewesen sei und dass es, falls die Synagoge zum Zeitpunkt des Anschlags voll gewesen wäre, wahrscheinlich zu Todesfällen gekommen wäre. Der Premierminister verwies auch auf die zunehmende Zahl antisemitisch motivierter Übergriffe in Frankreich.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

In Reaktion auf den Anschlag kündigte Präsident Emmanuel Macron an, die Sicherheitspräsenz vor jüdischen Gotteshäusern im Land zu erhöhen. Macron betonte, dass der Kampf gegen den Antisemitismus ein fortlaufender Kampf sei, den die vereinte Nation führen müsse. Der Vorsitzende des Dachverbands jüdischer Organisationen in Frankreich, Yonathan Arfi, erklärte, dass die Explosion zu einem Zeitpunkt stattfand, als die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden konnte. Er betonte, dass es sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern um einen Versuch handele, Juden zu töten.

Zusammenfassung

Die Ereignisse rund um die Explosion vor der Synagoge in La Grande-Motte haben sowohl in Frankreich als auch international Besorgnis ausgelöst. Die Ermittlungen sind noch im Gange, und die Sicherheitsbehörden arbeiten daran, weitere Informationen über den Täter und mögliche Hintergründe des Anschlags zu sammeln. Die Reaktionen der politischen Führung und der jüdischen Gemeinschaft verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der auf antisemitische Gewalt reagiert werden muss.

Quellen: dpa, Zeit Online, PNP, Kurier

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