19.10.2024
Festnahme von aus Bayern geflohenen Straftätern in der Türkei

Zwei flüchtige Straftäter aus Bayern gefasst

Am 7. September 2024 gab die Polizei bekannt, dass zwei aus einer geschlossenen Einrichtung in Niederbayern geflohene Straftäter in der Türkei gefasst wurden. Diese Festnahme markiert das Ende einer umfangreichen Fahndung nach den vier Männern, die am 17. August aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing entkommen waren.

Die beiden gefassten Männer, ein 31-jähriger Bosnier namens Deniz E. und ein 27-jähriger Kosovare, Zeqir B., wurden am 30. August in einem Migrationszentrum in Edirne, einer Stadt im Dreiländereck zwischen Bulgarien und Griechenland, entdeckt. Bei einer Überprüfung ihrer Identität stellte sich heraus, dass sie mit Haftbefehlen gesucht wurden.

Deniz E. wurde umgehend nach Deutschland abgeschoben und einem Haftrichter in Regensburg vorgeführt, bevor er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert wurde. Zeqir B. hingegen befindet sich weiterhin in Polizeigewahrsam in der Türkei, während seine Abschiebung nach Deutschland noch geprüft wird.

Hintergrund der Flucht

Die vier Männer waren am 17. August aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing geflohen, nachdem sie einen Klinikmitarbeiter überwältigt und mit dem Tode bedroht hatten, um die Öffnung einer Pforte zu erzwingen. Sie hatten bei ihrer Flucht Bruchstücke eines Kosmetikspiegels als Waffen verwendet, die sie zuvor erhalten hatten, um sich zu rasieren. Stattdessen zerbrachen sie den Spiegel und nutzten die scharfen Scherben als Waffe.

Die Männer waren aufgrund von Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten im Maßregelvollzug untergebracht und gelten als gefährlich. Laut Polizei sind sie in der Vergangenheit wegen verschiedener Straftaten aufgefallen, die sie in Deutschland begangen hatten.

Festnahmen in Österreich

Die beiden anderen Insassen, die mit Deniz E. und Zeqir B. geflohen waren, wurden bereits in Österreich festgenommen. Angelo J. wurde am 22. August in der Steiermark gefasst, während Moritz K. am 4. September nach einer stundenlangen Verfolgungsjagd in einem Waldstück in der Nähe von Graz gefangen genommen wurde. Beide Männer sollen ebenfalls nach Deutschland ausgeliefert werden, wobei die Staatsanwaltschaft Regensburg bereits die Überstellung beantragt hat.

Die Festnahme von Moritz K. erfolgte, nachdem ein Zeuge ihn in einem schwarzen Kombi gesehen hatte. Die österreichische Polizei war schnell vor Ort und konnte ihn ohne weitere Zwischenfälle festnehmen.

Ermittlungen und rechtliche Konsequenzen

Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei ermitteln gegen die vier Männer wegen Verdachts auf Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung. Die Umstände ihrer Flucht und die damit verbundenen Straftaten werfen Fragen zur Sicherheit und den Abläufen in forensischen Einrichtungen auf. Nach dem Vorfall wurden bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen in der Einrichtung ergriffen.

Die vier Männer müssen nun mit ernsthaften rechtlichen Konsequenzen rechnen. Bei einer Verurteilung wegen Geiselnahme drohen ihnen Haftstrafen zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Die genauen Umstände ihrer Flucht und die damit verbundenen Taten werden weiterhin von den Ermittlungsbehörden untersucht.

Die Festnahme der beiden letzten flüchtigen Straftäter wird als Erfolg für die Polizei angesehen, die in enger Zusammenarbeit mit internationalen Behörden und den Sicherheitskräften in der Türkei gearbeitet hat. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten und die Gesetze durchzusetzen.

Die Ereignisse rund um die Flucht aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing haben nicht nur die Polizei, sondern auch die Öffentlichkeit aufgerüttelt. Die Diskussion über die Sicherheit in forensischen Einrichtungen und die Behandlung von Straftätern wird in den kommenden Wochen und Monaten weitergehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Festnahme der beiden flüchtigen Straftäter in der Türkei das Ende einer spannenden und gefährlichen Flucht darstellt. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, um alle Aspekte dieses Falls zu beleuchten und sicherzustellen, dass solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden können.

Die Polizei ermutigt die Öffentlichkeit, bei verdächtigen Aktivitäten oder Hinweisen auf flüchtige Straftäter sofort zu handeln und die Behörden zu informieren. Die Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und den Sicherheitskräften ist von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit.

Quellen: FAZ, BILD, Süddeutsche Zeitung, BR24.

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