Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, während die Vereinten Nationen (UN) berichten, dass Israel zugestimmt hat, tägliche Feuerpausen für eine Polio-Impfkampagne einzurichten. Diese Maßnahme ist Teil einer dringenden Initiative, um mehr als 600.000 Kinder im Gazastreifen vor der Kinderlähmung zu schützen. Die Feuerpausen sollen ab dem 1. September in drei verschiedenen Regionen des Küstenstreifens stattfinden, wobei die Kämpfe jeweils von morgens bis nachmittags eingestellt werden.
Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Gaza, Rik Peeperkorn, gab bekannt, dass die Impfkampagne schrittweise über einen Zeitraum von drei Tagen durchgeführt wird. Zunächst wird im zentralen Gazastreifen geimpft, gefolgt von der südlichen und dann der nördlichen Region. Es wird erwartet, dass möglicherweise ein vierter Tag benötigt wird, um die angestrebten 90 Prozent der Kinder in jeder Region zu erreichen. Die täglichen Feuerpausen sind für die Zeit von 6 Uhr morgens bis zwischen 14 und 15 Uhr nachmittags angesetzt.
Diese Entscheidung kommt in einem kritischen Moment, da die UN und andere Organisationen alarmiert sind über die Entdeckung von Polio-Viren im Abwasser des Gazastreifens. Diese Entdeckung hat die Notwendigkeit einer umfassenden Impfkampagne verstärkt, um eine Epidemie zu verhindern. Die UN haben bereits Impfstoffe für 1,25 Millionen Menschen in das Gebiet transportiert, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung, insbesondere Kinder, geschützt wird.
Die hygienischen Bedingungen im Gazastreifen sind katastrophal, was die Ausbreitung von Krankheiten begünstigt. Viele Familien leben in überfüllten Unterkünften ohne Zugang zu sauberem Wasser, was die Situation weiter verschärft. Seit dem Ausbruch des Konflikts nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 konnten viele Kinder nicht geimpft werden, was die Dringlichkeit dieser Impfkampagne unterstreicht.
Die Feuerpausen wurden nicht nur von den UN gefordert, sondern auch von verschiedenen internationalen Akteuren, einschließlich der EU, die betont hat, dass der Schutz der Gesundheitseinrichtungen und des medizinischen Personals von entscheidender Bedeutung ist, um einen sicheren Zugang für die Impfungen zu gewährleisten.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich seit dem Beginn des Konflikts weiter verschlechtert. Die UN und andere Organisationen haben wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, humanitäre Hilfe zu leisten und die Bedingungen für die Zivilbevölkerung zu verbessern. Die Feuerpausen für die Impfkampagne stellen einen kleinen, aber wichtigen Schritt in Richtung einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation dar.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen im Gazastreifen aufmerksam, während die Verhandlungen über eine umfassendere Waffenruhe weiterhin stocken. Die humanitären Bedürfnisse der Bevölkerung stehen im Vordergrund, und es bleibt abzuwarten, ob die zugesagten Feuerpausen tatsächlich eingehalten werden können, um die Impfkampagne erfolgreich durchzuführen.
Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die vereinbarten Feuerpausen tatsächlich umgesetzt werden können und ob die Impfkampagne erfolgreich durchgeführt werden kann.
Quellen: Zeit Online, ProSieben, Wirtschaftswoche.
