19.10.2024
Tragischer Hotel-Einsturz in Kröv: Überlebende blickt in die Zukunft

Unglück an der Mosel: Nach Hotel-Einsturz - Überlebende will bald wieder nach Kröv

Der tragische Einsturz eines Hotels in Kröv an der Mosel, der am 6. August 2024 zwei Menschen das Leben kostete, hat nicht nur die lokale Gemeinschaft erschüttert, sondern auch bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks sind noch im Gange, während die Überlebenden mit den Folgen des Ereignisses zu kämpfen haben.

Eine der Überlebenden, Erika Sorm, verbrachte zehn Stunden unter den Trümmern des eingestürzten Hotels, bevor sie gerettet wurde. Trotz der dramatischen Umstände berichtete sie, dass es ihr und ihrer Hündin Queeni gut gehe. „Mir geht es nach wie vor wirklich sehr, sehr gut“, sagte Sorm in einem Interview. Ihre Hündin, die ebenfalls verschüttet war, habe nur leichte Beschwerden gehabt, die mittlerweile verschwunden seien.

Der Unglückstag begann für Sorm und ihre zwei Freundinnen mit einem Kurzurlaub in dem Hotel. Am Abend kam die Hotelbesitzerin zu ihrer Tür und informierte sie, dass sie umquartiert werden sollten. „Nehmen Sie das Nötigste mit“, sagte die Hotelbesitzerin, ohne Panik zu verbreiten. Sorm nahm ihren Hund und ihre Taschen und trat in den Flur. Im selben Moment brach das Hotel zusammen. „Wir dachten erst, es wäre ein Erdbeben“, erinnerte sich Sorm.

Zusammen mit einer niederländischen Familie, die ebenfalls im Hotel übernachtete, fand Sorm sich in einem Hohlraum unter einer schräg verkanteten Tür wieder. „Ich habe einfach gebetet. Ich habe einen sehr festen Glauben“, erklärte die 71-Jährige. Diese innere Stärke half ihr, die Situation zu überstehen. Die Rettungsaktion, die mehr als 24 Stunden dauerte, mobilisierte rund 250 Einsatzkräfte, die alles taten, um die Verschütteten zu befreien.

Die Tragödie forderte das Leben einer 64-jährigen Frau und des 59-jährigen Hotelbetreibers. Die Ermittlungen zur Unglücksursache sind noch nicht abgeschlossen. Ein von der Staatsanwaltschaft Trier beauftragter Sachverständiger untersucht den Fall, und die Abrissarbeiten am Hotel laufen unter seiner Leitung. Die oberste Etage des eingestürzten Gebäudeteils wurde bereits abgetragen, jedoch bleibt unklar, wann die Arbeiten vollständig abgeschlossen sein werden.

Die Ermittlungen konzentrieren sich auch auf mögliche Fremdverschuldung und die Frage, ob kürzlich durchgeführte Bauarbeiten mit dem Unglück in Zusammenhang stehen. Vor dem Einsturz wurden Rissbildungen am Gebäude festgestellt, was darauf hindeutet, dass möglicherweise bauliche Mängel vorlagen. Die Vernehmungen von Zeugen, einschließlich aller Hotelgäste und der Hotelbetreiberin, sind noch im Gange.

Erika Sorm plant, bald nach Kröv zurückzukehren, um sich persönlich bei den Rettungskräften zu bedanken und den Ort des Unglücks zu besuchen. „Wir wollen uns dann persönlich bedanken“, sagte sie, während sie sich mit Edi Hoefnagel-Visser, der ebenfalls im Hotel war, verbunden fühlt. Hoefnagel-Visser und ihr Mann, der bei dem Unglück schwer verletzt wurde, haben ebenfalls den Wunsch geäußert, eines Tages nach Kröv zurückzukehren, um die schönen Erinnerungen an ihren Aufenthalt zu würdigen.

Die Gemeinde Kröv steht unter Schock, und die Trauer um die Verstorbenen ist tiefgreifend. Die Unterstützung der Gemeinschaft und der Einsatzkräfte wird als entscheidend angesehen, um den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer in dieser schwierigen Zeit beizustehen. Die Hoffnung auf eine baldige Klärung der Unglücksursache bleibt bestehen, während die Überlebenden und die Gemeinde sich bemühen, mit den Folgen dieser Tragödie umzugehen.

Die Ereignisse rund um den Hotel-Einsturz in Kröv sind ein eindringliches Beispiel für die Fragilität menschlichen Lebens und die unvorhersehbaren Naturgewalten, die uns jederzeit treffen können. Die Geschichten der Überlebenden und die fortlaufenden Ermittlungen werden weiterhin im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen, während die Gemeinde Kröv versucht, sich von diesem schrecklichen Vorfall zu erholen.

Die Trauer um die Verstorbenen und die Herausforderungen, vor denen die Überlebenden stehen, werden die Gemeinschaft noch lange begleiten. Die Rückkehr nach Kröv wird für viele eine emotionale Reise sein, die sowohl Schmerz als auch Hoffnung in sich birgt.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Goslarsche Zeitung.

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