19.10.2024
Republikanisches Kandidatenkarussell nimmt Tempo auf Weg zur Präsidentschaftsnominierung
In den USA nimmt das Rennen um die republikanische Präsidentschaftsnominierung weiter an Fahrt auf. Die Vorwahlen der Grand Old Party (GOP) sind in vollem Gange, und die Frage, wer die Partei in den anstehenden Wahlen gegen die Demokraten und möglicherweise gegen Amtsinhaber Joe Biden vertreten wird, bewegt die politische Landschaft des Landes. Derzeit hat der ehemalige Präsident Donald Trump die Nase vorn. Er konnte bereits mehrere Vorwahlen für sich entscheiden und gilt damit als der Kandidat, den es zu schlagen gilt. Seine Popularität innerhalb der Partei scheint trotz zahlreicher juristischer Auseinandersetzungen und kontroverser Aussagen ungebrochen. Auch in den landesweiten Umfragen führt Trump mit weitem Abstand das republikanische Bewerberfeld an. Seine politische Agenda ist weiterhin geprägt von einem scharfen Kurs gegenüber politischen Gegnern und Migranten sowie der Betonung von „America First“. Neben Trump hat sich auch der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, als ernsthafter Herausforderer etabliert. DeSantis, der für seine harte Linie gegenüber Migrationspolitik und seine kritische Haltung gegenüber der sogenannten "Wokeness" bekannt ist, versucht sich als „Trumpismus ohne Trump“ zu positionieren und betont dabei sein vergleichsweise junges Alter. Er steht Trump in Umfragen allerdings deutlich nach. Die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley tritt als einzige Frau im republikanischen Feld an. Sie wirbt für eine Rückkehr zu traditionellen konservativen Werten und versucht sich dabei von Trump zu distanzieren, indem sie eine „andere Generation“ ins Spiel bringt. Ihre Umfragewerte liegen hinter denen von Trump und DeSantis, allerdings konnte sie in einigen Staaten, wie etwa New Hampshire, eine signifikante Unterstützung erringen. Ein weiterer wichtiger Kandidat war der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, der jedoch seine Kandidatur zurückgezogen hat. Christie, einst ein Trump-Berater, der sich von ihm abgewendet hatte, gab seinen Rückzug mit der Begründung bekannt, dass er keinen Weg sehe, die Nominierung zu gewinnen und nicht dazu beitragen wolle, dass Trump möglicherweise erneut Präsident wird. Neben diesen prominenten Namen gibt es noch weitere Kandidaten wie den Unternehmer Vivek Ramaswamy und den ehemaligen Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, die jedoch in den Umfragen lediglich einstellige Werte erreichen. Während Trump bisher an keiner der TV-Debatten teilnahm, liefern sich die übrigen Kandidaten einen harten Schlagabtausch, um die Wähler für sich zu gewinnen. Die Vorwahlen werden über die nächsten Monate fortgesetzt, mit dem Höhepunkt des „Super Tuesday“, an dem eine große Anzahl von Delegierten in mehreren Staaten gewählt werden. Der offizielle Kandidat wird dann auf dem Parteitag der Republikaner im Sommer gekürt. Die republikanischen Vorwahlen sind nicht nur ein Wettstreit um Personen, sondern auch um die zukünftige Ausrichtung der Partei. Während einige Kandidaten für eine Rückkehr zu traditionellen konservativen Werten plädieren, favorisieren andere einen aggressiveren und populistischen Kurs, der mit der Ära Trump assoziiert wird. Die anstehenden Wahlen im November 2024 werden zeigen, welcher Kandidat die Chance erhält, gegen die Demokraten und möglicherweise gegen den amtierenden Präsidenten Joe Biden anzutreten. Für die Republikaner und für Amerika sind es richtungsweisende Monate, die vor ihnen liegen.
Weitere
Artikel