19.10.2024
Finanzielle Unterstützung für die Landesgartenschau Oberhessen 2027 im Fokus

Warum das Land für die Landesgartenschau Oberhessen 2027 mehr zahlen muss

Die Landesgartenschau Oberhessen 2027 ist ein bedeutendes Projekt, das nicht nur die Region aufwerten, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner verbessern soll. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der finanziellen Unterstützung durch das Land Hessen. Derzeit sind lediglich 3,5 Millionen Euro für die Veranstaltung zugesichert, was Experten und Kommunalpolitiker als unzureichend betrachten.

Hintergrund und Bedeutung der Landesgartenschau

Die Landesgartenschau findet alle vier Jahre in Hessen statt und bietet den Gemeinden die Möglichkeit, ihre Gärten, Parks und Landschaften zu präsentieren. Für 2027 haben sich elf Kommunen in der östlichen Wetterau und im Vogelsberg zusammengeschlossen, um gemeinsam diese Veranstaltung auszurichten. Dieses interkommunale Konzept ist neu und zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden ist.

Die teilnehmenden Städte sind Büdingen, Echzell, Gedern, Glauburg, Hirzenhain, Kefenrod, Limeshain, Nidda, Ortenberg, Ranstadt und Schotten. Die Gartenschau soll nicht nur als ästhetische Präsentation dienen, sondern auch zur Förderung der regionalen Wirtschaft und des Tourismus beitragen. Die Veranstalter erhoffen sich, dass die Gartenschau eine nachhaltige Entwicklung der Region anstoßen wird.

Finanzielle Herausforderungen

Obwohl das Land Hessen 3,5 Millionen Euro als Grundstock zur Verfügung stellt, wird diese Summe allgemein als nicht ausreichend angesehen. Die Gesamtkosten für die Landesgartenschau werden auf mindestens 15 Millionen Euro geschätzt, was bedeutet, dass die Kommunen auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen sind. Diese Unsicherheit in der Finanzierung könnte die Durchführung und den Erfolg der Veranstaltung gefährden.

Die Grünen im Kreistag haben bereits gefordert, die finanzielle Unterstützung des Kreises von 100.000 auf 500.000 Euro jährlich zu erhöhen, um den finanziellen Druck auf die Gemeinden zu verringern. Dies wird als „gut angelegtes Geld“ angesehen, da es in die Entwicklung ländlicher Räume fließt und langfristige Vorteile für die Region verspricht.

Mobilität und Infrastruktur

Ein weiteres zentrales Anliegen im Zusammenhang mit der Gartenschau ist die Verbesserung der Mobilität in der Region. Viele der Gemeinden in der östlichen Wetterau sind stark auf das Auto angewiesen, und die öffentlichen Verkehrsanbindungen sind oft unzureichend. Die Planung einer neuen Infrastruktur ist daher von höchster Priorität. Ziel ist es, alternative Verkehrsangebote zu schaffen, um den Bewohnern und Besuchern eine umweltfreundliche Anreise zu ermöglichen.

Die Schaffung von Radwegen und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs sind wesentliche Komponenten des Mobilitätskonzepts. Diese Maßnahmen sollen nicht nur während der Gartenschau, sondern auch darüber hinaus eine nachhaltige Mobilität fördern.

Politische Perspektiven

Die politische Diskussion über die finanzielle Unterstützung der Landesgartenschau ist bereits in vollem Gange. Während einige Parteien, wie die CDU, die Veranstaltung als Chance für die Region sehen und die Unterstützung der Kommunen befürworten, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Höhe der finanziellen Mittel. Die AfD hat beispielsweise Vorschläge gemacht, den jährlichen Zuschuss auf 250.000 Euro zu begrenzen, was als unzureichend betrachtet wird.

Die Freien Wähler und andere Fraktionen haben ebenfalls auf die finanziellen Engpässe in den Kommunen hingewiesen und betont, dass ohne ausreichende Mittel die geplanten Projekte nicht realisiert werden können. Der Kreisausschuss wurde aufgefordert, regelmäßig über den Stand der Vorbereitungen zu berichten und mögliche Unterstützung zu prüfen.

Fazit

Die Landesgartenschau Oberhessen 2027 ist ein ambitioniertes Projekt, das das Potenzial hat, die Region nachhaltig zu verändern. Dennoch stehen die Verantwortlichen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Die derzeitige Förderung von 3,5 Millionen Euro wird als unzureichend angesehen, und es ist klar, dass das Land Hessen mehr tun muss, um den Erfolg der Veranstaltung zu gewährleisten. Eine solide finanzielle Planung und Unterstützung sind unerlässlich, um die Ziele der Gartenschau zu erreichen und die Region Oberhessen als attraktives Ziel für Touristen und Einheimische zu positionieren.

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