19.1.2025
FPÖ verdreifacht Ergebnis bei Burgenland-Wahl

FPÖ verdreifacht im Burgenland ihr Wahlergebnis

Bei der Landtagswahl im österreichischen Bundesland Burgenland am Sonntag konnte die rechtspopulistische FPÖ ihren Stimmenanteil deutlich steigern. Wie von mehreren Medien berichtet, verdreifachte die Partei ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl vor fünf Jahren und erreichte laut ersten Hochrechnungen über 22 Prozent der Stimmen.

Trotz dieses starken Zuwachses blieb die FPÖ aber hinter der regierenden SPÖ, die weiterhin stärkste Kraft im Burgenland ist. Wie die Kleine Zeitung eine Meldung aus der APA wiedergab, kam die SPÖ unter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auf knapp 47 Prozent. Damit verlor sie zwar ihre absolute Mehrheit im Landtag, konnte aber ihre Spitzenposition klar behaupten.

Großer Verlierer der Wahl ist die christdemokratische ÖVP. Wie vom Standard berichtet, rutschte sie mit rund 22 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz ab und musste schmerzhafte Verluste von über 8 Prozentpunkten hinnehmen. Die Grünen schafften mit mehr als 5 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag, während die liberalen NEOS an der 4-Prozent-Hürde scheiterten.

Reaktionen der Parteien

FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer zeigte sich laut Berichten der Kleinen Zeitung zufrieden mit dem Ergebnis und kündigte an, die Regierungsbildung werde "sehr spannend". Die SPÖ sah den politischen Kurs von Doskozil bestätigt. Die ÖVP reagierte enttäuscht, wies aber darauf hin, dass die SPÖ nun einen Koalitionspartner brauche.

Wie MeinBezirk.at meldete, erklärte Doskozil, man werde in der kommenden Woche Gespräche mit allen im Landtag vertretenen Parteien führen. Eine Präferenz für einen Koalitionspartner ließ er dabei nicht erkennen.

Bundespolitische Auswirkungen

Die Wahl fand vor dem Hintergrund der laufenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene statt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, verhandeln in Wien derzeit FPÖ und ÖVP über ein "blau-türkises" Bündnis, nachdem zuvor Gespräche über eine Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS gescheitert waren.

Ob sich die ersten Pläne der FPÖ-ÖVP-Verhandler für Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt bereits negativ auf das FPÖ-Ergebnis im Burgenland auswirkten, dürfte laut FAZ nun eine Frage sein, über die die FPÖ-Strategen nachdenken. Die Wiener SPÖ spekuliert offenbar auf einen solchen Effekt und hat die für Herbst geplante Wiener Landtagswahl auf April vorgezogen.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fpoe-verdreifacht-im-burgenland-ihr-wahlergebnis-110242156.html
  • https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/19259207/burgenland-wahl-2025-ergebnisse-hochrechnungen
  • https://www.meinbezirk.at/burgenland/c-politik/wahlergebnis-so-hat-das-burgenland-gewaehlt_a7074688
  • https://www.bvz.at/oberpullendorf/landtagswahl-fpoe-gewinnt-im-mittelburgenland-13-1-prozent-bliebt-aber-auf-platz-3-456983690
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